Was ist denn da schon wieder in Platten los?

Platten. Das haben sich sicher einige gedacht, die vom 10.10.2019 bis 13.10.2019 in und um Platten unterwegs waren. Blaulicht und Martinshorn waren nicht nur einmal zu sehen bzw. zu hören, denn die Jugendfeuerwehr Platten ist zu mehreren Einsätzen ausgerückt.

Am Donnerstag, den 10.10., haben die Mädchen und Jungs der Jugendfeuerwehr das Feuerwehrgerätehaus bezogen und sich häuslich eingerichtet. Die Betten wurden gemacht, ein Pavillon als Aufenthalts- und Werkraum aufgestellt, die persönliche Schutzausrüstung kontrolliert und die Trupps eingeteilt. Und so konnten wir dann mit dem ersten gemeinsamen Mittagessen ins diesjährige Berufsfeuerwehrwochenende starten. Frisch gestärkt wurde dann die erste Übung durchgeführt, bei der die Trupps sich aufeinander einstellen konnten.

Zurück im Gerätehaus wurden dann die Fahrzeuge wieder in Ordnung gebracht und dann stand schon der nächste Programmpunkt „Dienstsport“ auf dem Programm. Das gemeinsame Spielen auf dem Vorhof wurde nach einiger Zeit durch den Regen unterbrochen. So wurde die freie Zeit zum Ausruhen genutzt und einige Kids haben das Abendessen vorbereitet. Die Spannung war der Jugendfeuerwehr anzumerken, irgendwann muss doch mal die Sirene losgehen! Und tatsächlich, mit dem Einbruch der Dunkelheit, tönte die Sirene durchs Gerätehaus und in Windeseile haben sich alle umgezogen und die Fahrzeuge besetzt. Das Einsatzstichwort war ein verletzter Arbeiter im Weinberg, nähe Kreuzweg. An der „Unfallstelle“ angekommen, wurde der Einsatzbefehl gegeben, die Unfallstelle ausgeleuchtet, die verletzten Personen betreut und die Rettung vorbereitet. Nach einiger Zeit konnten die Dummys mit Leinen und Spineboard sicher gerettet werden.

Zurück im Feuerwehrhaus hieß es dann wieder Fahrzeuge und persönliche Schutzausrüstung kontrollieren und nach der Einsatznachbesprechung wurde noch ein bisschen zusammen gespielt und sich bettfertig gemacht. Früh am nächsten Morgen ertönte dann wieder die Sirene. Die noch schlafenden Kids wurden zu einem Brand beim Metallbau KBM gerufen. Doch zum Glück Entwarnung, ein Mitarbeiter der Firma konnte den Brand schon mit dem Feuerlöscher löschen. Nach dem gemeinsamen Frühstück sind wir dann zur Flugplatzfeuerwehr zum Fliegerhorst nach Büchel gefahren. Hier durften wir die Wasserwerfer testen, konnten verschiedene simulierte Brände löschen und uns die Fahrzeuge und Ausrüstung einer Flugplatzfeuerwehr anschauen. Herzlichen Dank sagen wir den Kameraden aus Büchel! Anschließend gab es Burger und Nuggets bei Mc Donald‘s in Wittlich. Auch hier gilt es Danke zu sagen, denn das Mittagessen war für uns kostenfrei. Die Verpflegung für die Fahrt nach Büchel wurde uns von der Firma ALDI in kleinen Stofftaschen zur Verfügung gestellt, auch hier vielen Dank für die Spende.

Kaum zu Hause wurde es auch schon wieder ernst. „LKW-Brand bei der Spedition Göhlen“, so lautete das nächste Einsatzstichwort. Und hier hieß es keine Zeit verlieren, denn der Brand drohte sich auszubreiten. Die Jugendlichen bauten vorbildlich eine Riegelstellung auf, so dass das Feuer sich nicht weiter ausbreiten konnte und die LKW, sowie ein Nachbargebäude gut geschützt waren. Der Brand war schnell gelöscht und nach den Aufräumarbeiten stand etwas Freizeit und Werkeln auf dem Programm. Ein Teil der Gruppe übte sich im Bereich Knoten & Stiche und hat Armbänder selbst gemacht, der andere Teil hat zwei Sitzbänke aus Holz und alten Feuerwehrschläuchen gebaut.

Die wohlverdiente Ruhepause nach dem Abendessen wurde mal wieder durch die Sirene unterbrochen. Eine Personengruppe ist nach einem Wanderausflug vermisst, so hieß es beim Alarm. Nach einer ersten Lagebesprechung und Einweisung in den Umgang mit einer Wärmebildkamera, konnte es losgehen. Mit Taschenlampen bewaffnet wurde der Mosel-Maare-Radweg Richtung Wengerohr abgesucht. Nachdem alle Dummys und „vermissten“ Personen wohlauf gefunden wurden, konnte der Abend mit einer heißen Tasse Tee und einer Nachbesprechung ausklingen.

Der Samstag konnte dann etwas ruhiger starten. Nach dem Frühstück wurde die Jugendfeuerwehr zu einem „Öl-/Fettbrand“ gerufen. Hier konnten die Jungs und Mädels sehen, was passiert, wenn man versucht, heißes Fett mit Wasser zu löschen. Mit einem Kanister Übungsschaum wurde dann das richtige Vorgehen bei einem Flüssigkeitsbrand geübt. Anschließend stand etwas Ortskunde auf dem Programm. Mit verschiedenen Rätseln wurden die Jugendlichen in Form von Geocaching durch den Ort geschickt und mussten Hydrantenschilder suchen. Hier fanden die Trupps Karten mit unterschiedlichen Gerätschaften. Als alle wieder im Gerätehaus waren, galt es auch das letzte Rätsel zu lösen und das ging nur gemeinsam, denn alle Trupps haben Teile eines Löschangriffs gefunden und nur zusammen konnte dieser aufgebaut werden. Nach etwas Freizeit und Ausruhen, wurde dann gemeinsam zu Mittag gesessen. Die letzten Bissen waren noch nicht im Bauch, da erklang schon wieder die Sirene. „Katze auf Baum“, so lautete das Einsatzstichwort. Hier konnte nun der Umgang mit der 4-teiligen Steckleiter geübt und das Stofftier vom Baum gerettet werden.

Für den Samstagabend stand eine Betriebsfeier auf dem Programm, zu der auch die Eltern der Jugendfeuerwehr eingeladen waren. Nun hieß es gemeinsam die Party vorzubereiten, Fahrzeughalle sauber machen, Cocktailbar und Sitzmöglichkeiten aufbauen. Bei so vielen fleißigen Helfern war alles schnell erledigt. Das war auch gut so, denn der stellvertretende Wehrleiter Heiko Ensch kam auf einen kurzen Besuch vorbei, bis auch er zu einem Einsatz gerufen wurde.

Doch auch in Platten war schon wieder etwas los! Die Sirene ertönte, „Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen“, rief der Einsatzleiter durch die Fahrzeughalle und ruck zuck wurden die Autos besetzt. Und jetzt war richtig was los! Denn zu einem Verkehrsunfall rückt die Feuerwehr selten alleine aus. Das Jugendrotkreuz war natürlich eingewiesen und hatte sich schon beim Gemeindehaus positioniert. Nachdem die Feuerwehr ausgerückt war, folgten auch noch einige Rettungswagen mit Martinshorn und Blaulicht. Am Einsatzort angekommen galt es keine Zeit zu verlieren, denn bei der Menge an verletzen Personen und Dummys wurde jede helfende Hand gebraucht. Gerätschaften bereitlegen, Verletze betreuen, gemeinsam überlegen, wie die Personen aus den Fahrzeugen gerettet werden können, dann noch ein Traktor, der eine unbekannte Flüssigkeit in einem undichten Fass transportiert und ein Polizist, der Fragen zum Unfallhergang stellt. Hier wurden die Jugendlichen mit all ihrem Können und Wissen gefordert und das unter den Augen von Schaulustigen, die das Geschehen am Rande beobachtet haben. Aber keine Sorge, hier war Gaffen erlaubt! Alles in allem war es eine sehr gelungene Einsatzübung, in der auch das Jugendrotkreuz mal in die Rolle der Jugendfeuerwehr schlüpfen konnte und auch andersherum. Gemeinsam haben wir 10 verletze Personen versorgt und konnten den Zuschauern hoffentlich zeigen, dass wir uns keine Sorgen, um unseren Nachwuchs machen müssen. Auch hier möchten wir „Danke“ sagen: Der Firma Schäfges und unserem Gemeindearbeiter für die beiden „Unfallfahrzeuge“ unserem Alterskamerad Franz Orth, der den Unfall mit seinem undichten „Ölfass“ verursacht hat, Paul Enders, der uns tolle Bilder mit einer Drohne geliefert hat, unserem Polizisten Stephan Haart und allen „Verletzten“ (Hans Josef Gödert, Sophie Haart, Peter Theisen, Leni Theisen), die den Spaß mitgemacht haben.

Zurück im Gerätehaus konnte dann endlich die Party steigen. Gemeinsam mit unseren Freunden vom Jugendrotkreuz und den Eltern wurde gegrillt, Cocktails getrunken und einfach Spaß gehabt. Die ausgelassene Stimmung hielt bis zum Abend an und nachdem alle Gäste gegangen waren, wurde natürlich alles wieder aufgeräumt, damit die Fahrzeuge ordnungsgemäß in der Halle abgestellt werden konnten. Denn wer weiß es besser als die Mädels und Jungs selbst, man weiß nie, wann der nächste Einsatz kommt!

Am Sonntag, noch vor dem Sonnenaufgang, war es wieder soweit, die Jugendfeuerwehr wurde aus dem Schlaf gerissen. Die Fahrt zum Einsatzort endete auf dem Hochmoselübergang. Doch hier wartete kein Unfall, kein Brand, keine hilflose Person, sondern einfach nur ein wunderschöner Sonnenaufgang, den wir uns gemeinsam anschauten. Und so endete unser Berufsfeuerwehr-Wochenende mit einem tollen Erlebnis. Und hier auf der Brücke, so weit oben, ha
ben wir nochmal spüren können: GEMEINSAM SIND WIR STARK UND KÖNNEN ALLES SCHAFFEN! 

Text: Jugendfeuerwehr Platten

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