“Wir waren mal Freunde” – Siebtklässler der Kurfürst-Balduin-Realschule plus besuchen Theaterstück

Am Freitag, den 8.Februar,  präsentierte die Berliner Theatergruppe „Ensemble Radiks“  im Wittlicher Haus der Jugend das Stück „Wir waren mal Freunde – Blick zurück nach vorn“.  

Foto: Nicole Artmayer-Pazen

Wittlich. Die dokumentarische Kriminalgeschichte „Wir waren mal Freunde“ handelt von dem 16-jährigen Joscha, der einen Obdachlosen in letzter Minute aus dem brennenden Rohbau eines Asylheimes rettet. Aber was macht Joscha nachts um zehn bei dem Gebäude? Wusste er etwas von dem geplanten Anschlag oder war er gar selbst daran beteiligt? Joscha wird von der Polizei verhört und überwacht, in der Schule wird er ausgegrenzt und seine Mutter bekommt nicht den ersehnten Job. Joscha kann sich nicht verteidigen, denn er befürchtet, dass seine Schwester Marion gemeinsam mit anderen aus der rechten Szene den Brand gelegt haben könnte.

Zur gleichen Zeit findet an seiner Schule auch noch eine Projektwoche zum Thema Zukunft statt. Doch die Gegenwart macht Joscha zu viele Probleme, als dass er sich über Zukunftswünsche Gedanken machen möchte. Eigentlich wünscht er sich nur, dass alles besser läuft: bessere Noten, die Mutter endlich wieder mit einer anständigen Arbeit, und dass er sich nicht ständig anhören muss, er sei ein vaterloses Weichei ohne Ehre. Doch stattdessen lässt seine Projektpartnerin Melek, eine gläubige Muslima, alte Wunden aufplatzen. Als sie noch Kinder waren, waren Melek und Joscha, Joschas Schwester Marion und Meleks Cousin Murat befreundet.

Doch jetzt begegnen sie sich mit Vorurteilen und Abneigung. Warum ist diese Freundschaft auseinandergegangen? Gemeinsam mit Joscha konnten die aufmerksamen Siebtklässler während der einstündigen Aufführung zurück auf die Ereignisse in und nach der Nacht des Brandes blicken.Das Stück „Wir waren mal Freunde“ von Karl Koch ist eine Eigenproduktion des „Ensemble Radiks“ und spricht Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Ehre, Vorurteile, Toleranz, Vertrauen, Selbstvertrauen und Freundschaft auf eine Weise an, die nah bei den Schülern ist. Im Anschluss an die beeindruckende Aufführung nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit mit den beiden Schauspielern sowohl über das Stück als auch über den Beruf des Schauspielers zu sprechen.

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