„Wittlicher Leute, heute!“

Fotowettbewerb zur Ausstellung „Von hier aus… Fotos aus 60 Jahren“, Fotografien von Ludwig M. Langner

Redaktion: Das Kulturamt der Stadt Wittlich ruft einen Fotowettbewerb aus, der bedingt, dass Portraits von Wittlicher Persönlichkeiten erstellt werden sollen. Wie kommen Sie auf diese Idee?

Kulturamt: Vor über 30 Jahren, 1984, fotografierte der gebürtige Wittlicher Ludwig M. Langner Wittlicher Persönlichkeiten. Es handelte sich um Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt, die diese, jeder auf seine Weise, prägten und sich für sie engagierten. Diese Fotos wurden dann in der Ausstellung „Wittlicher Leute“ in der Synagoge gezeigt. Außerdem entstand ein heute vergriffener Ausstellungskatalog.

Redaktion: Welche Leute waren denn nun „Wittlicher Leute“? Musste man in Wittlich geboren oder gar „Ur-Wittlicher“ sein?

Kulturamt: Die Herkunft war Langner wohl weniger wichtig, als die Präsenz in der Stadt und das Engagement für die Stadt. Vom Straßenfeger bis zum Bundesminister waren alle gesellschaftlichen Schichten vertreten, Bauern, Winzer, Handwerker, Politiker, Karnevalisten, Frauen und Männer, ältere und jüngere Personen. Sie alle waren bekannt, da sie im öffentlichen Leben präsent waren.

Redaktion: Und wer würde heute zu den „Wittlicher Leuten“ gehören? Der Bürgermeister?

Kulturamt: Der Bürgermeister gehört wohl dazu, obwohl er kein „Ur-Wittlicher“ ist, aber dazu gehören kann z.B. auch eine Lehrerin, die geduldig und engagiert Generationen von Kindern erzieht, es könnte ein Stadtrat sein oder eine Geschäftsfrau. Aber auch die Männer vom Bauhof sind immer präsent und kümmern sich engagiert um Wittlich. Menschen, die Musik machen oder riesige Kunstausstellungen im Stadtpark durchführen, Sportlerinnen und aktive Vereinsmitglieder, Förderer und Kritiker der Stadt, Querulanten und Konstrukteure, Vertreter der Kirche u.a. Religionsgemeinschaften, aber auch Schülersprecher oder Streitschlichter. Die Portraitierten sollten in Wittlich wohnen oder aus Wittlich stammen.

Redaktion: Wer würde nicht zu den gesuchten „Wittlicher Leuten“ gehören?

Kulturamt: Nun, Menschen, die z.B. nur einmalig in Wittlich präsent sind, wie Künstler, die hier auftreten. Oder Personen, die nur einem sehr kleinen Kreis bekannt sein können, wie Berufstätige, die vielleicht über Jahre täglich nach Wittlich einpendeln, aber außer ihrem Arbeitsplatz noch nichts von Wittlich gesehen haben und auch nicht in die Stadt hineinwachsen möchten. Und natürlich sollte niemand gegen seinen Willen fotografiert werden.

Redaktion: Und wie sollen die Fotos aussehen?

Kulturamt: Sinnvoll und hilfreich wäre es bestimmt, sich von den „Wittlicher Leuten“ Ludwig M.Langners inspirieren zu lassen, also die Ausstellung „von hier aus …“ Fotoarbeiten aus 60 Jahren einmal zu besuchen und die „Wittlicher Leute“ von 1984 auf sich wirken zu lassen. Diese Impressionen klären wahrscheinlich bereits so manche Frage. Die Bilder sollen den Charakter und das Wesen des Abgelichteten betonen. Vielleicht auch seinen Beruf – mit entsprechenden Accessoires – oder den gesellschaftlichen Kontext. Gefragt sind Fotos, in denen Gefühle und Gedanken zum Ausdruck kommen.

Redaktion: Was ist eigentlich anders als 1984?

Kulturamt: Damals wählte ein Fotograf, Ludwig M.Langner, 80 Personen aus, die für ihn die „Wittlicher Leute“ darstellten. Die Auswahl war sehr treffend, was die große Resonanz auf die Fotos bis heute zeigt. Heute sind viele Fotografen aufgerufen, maximal 3 Personen auszuwählen und zu fotografieren. Die Einheitlichkeit Langners wird nicht entstehen können, aber dafür kann die Unterschiedlichkeit reizvoll werden.

Redaktion: Und wer kann teilnehmen?

Kulturamt: Der Fotowettbewerb richtet sich an Jedermann. Jeder Teilnehmer kann bis zu drei Fotos zum Wettbewerb einreichen. Die Fotos sind in ausgedruckter Form in der Größe 21 x 29,5 cm (DIN-A-4) im Kulturamt der Stadt Wittlich, Neustraße 2, 54516 Wittlich abzugeben. Die Namen (und die Adresse) der/s Fotografin/en und der/s Fotografierten müssen auf der Rückseite des Papierabzuges vermerkt sein. Einsendeschluss ist Montag, 9. Mai 2016. Für die prämierten Fotos wird dem Veranstalter ein unbegrenztes Nutzungsrecht übertragen. Das Kulturamt der Stadt Wittlich erhält damit das Recht, die Bilder für Veröffentlichungen jedweder Form zu nutzen. Der Teilnehmer erklärt, mit den Bildern keine Persönlichkeitsrechte oder sonstige Rechte Dritter zu verletzen. Die abgebildeten Personen sind mit einer Veröffentlichung einverstanden. Ein Rechtsanspruch an den Veranstalter ist ausgeschlossen. Eine unabhängige Fachjury wird die Gewinner ermitteln.

Die drei besten Bilder werden in den Kategorien Erwachsene und Jugendliche bis achtzehn Jahre jeweils mit attraktiven Gutscheinen (Stadtmarketing) prämiert.

Redaktion: Kann man die neuen „Wittlicher Leute“ denn auch mal sehen?

Kulturamt: Begleitend zur Ausstellung „Ludwig M.Langner ‚von hier aus…‘ Fotos aus 60 Jahren“ werden die Bilder am Freitag, 20. Mai 2016 in der Galerie im Alten Rathaus prämiert und ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende der Ausstellung am Sonntag, 29. Mai 2016, werden alle zu sehen sein. Wir sind sehr gespannt auf die neuen „Wittlicher Leute“.

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