Zwei Großprojekte für die Stadt Bernkastel-Kues

Moselvorgelände und Kurpark sollen in den nächsten Jahren umgestaltet werden

Bernkastel-Kues. Die Umgestaltung des Moselvorgeländes ist schon seit Jahren Gesprächsthema in der Stadt. „Der Parkplatz mit den vielen Autos sei kein schöner Anblick“, sagen die einen – „wir brauchen mehr Parkplätze“, sagen die anderen.

Im Jahr 2018 ist ein Wettbewerb zur Umgestaltung des Moselvorgeländes ausgeschrieben und die Ideen sind jetzt prämiert worden. Eine davon ist die von Architekt Maik Böhmer aus Berlin. „Die Arbeit hat die Jurymitglieder alle überzeugt – hier waren sich alle einig“, freut sich Stadtbürgermeister Wolfgang Port über das einstimmige Votum.

Böhmer hat die konkreten Vorgaben innerhalb des Wettbewerbs am besten umgesetzt: die Ordnung der Verkehrsflüsse – auf dem Moselvorgelände treffen Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer aufeinander – hier sind klare Bereiche für jede Gruppe gefunden worden. Dabei geholfen hat natürlich die grundsätzliche Auslagerung der B53, die derzeit noch über den Parkplatz verläuft – in Zukunft aber über eine große Straßenschleife vor der Verbandsgemeinde herführen wird.

Gudrun van Brandwijk (VG Bernkastel-Kues), Verbandsbürgermeister Ulf Hangert, Marcus Hille (Hille Architekten), dritte Preisträgerin, Sieger, Stadtbürgermeister Wolfgang Port und Nicole Cirsovius (ADD Trier) (Quelle: Stadt Bernkastel-Kues)

Das Schaffen von Aufenthaltsräumen mit attraktiver Begrünung und die Integration des Wassers hat der Sieger im Bereich der Brücke vorgesehen. Außerdem soll eine Treppenanlage den direkten Weg zum Gestade und somit zur Altstadt öffnen. Sitzgelegenheiten in unmittelbarer Nähe des Moselufers runden den Aufenthaltsbereich ab.

Parkflächen grenzen sich links und rechts an die Aufenthaltsfläche an. Auch die anderen zwölf eingereichten Ideen sind ganz unterschiedlich mit den Wettbewerbsvorgaben umgegangen. Alle Vorschläge werden noch bis zum 26. Mai in der Güterhalle in Kues öffentlich ausgestellt. Täglich von 10:00 – 16:00 Uhr können die Pläne begutachtet werden.

Zusätzlich sind die Pläne zum Ausbau des Kurparkes in der Güterhalle zu sehen. Im Vorfeld hat es hier Gespräche mit den Nutzern des Parks gegeben. Dazu gehörten u.a. Kurgäste, Sportvereine und Schulen. Auch die Bürger sind in einem Workshop beteiligt worden. Das betreuende Planungsbüro „Stadt – Land – plus“ aus Boppard hat die gesammelten Anregungen und Vorschläge in einem Entwurf zusammengefasst und Anfang Mai innerhalb einer zweiten Bürgerbeteiligung vorgestellt.

Ziel ist es, den Kurpark als naturnahen Therapie und Erlebnisraum auszubauen. Es sollen mehr Zugänge und Querungen geschaffen werden, der Aussichtshügel soll mit einem Pavillon und einem barrierefreien Weg mit Kräutertreppe, Stauden und Sitzelementen wieder attraktiver gemacht werden. Zum Thema Bewegung, Sport und Spiel ist neben einer Finnenbahn, auch eine Wassertretanlage geplant. Angedacht ist auch eine Aussichtsplattform über dem Moseltal. Nebel- und Moorgarten stehen vor allem für das naturnahe Erlebnis. Welche Planungen davon umgesetzt werden sollen, wird der neue Stadtrat entscheiden: „Hier wollen wir nicht einfach den weiteren Umsetzungsprozess ohne die Zustimmung des neuen Stadtrates durchwinken. Das neu gewählte Gremium wird letztendlich für die Realisierung zuständig sein“, so Stadtbürgermeister Wolfgang Port.

Beide Projekte werden nur durch die Bewilligung von Fördermitteln umsetzbar sein. Das Moselvorgelände gehört innerhalb der Städtebauförderung zum Sanierungsgebiet „Altstadt Bernkastel“ – hier gibt es schon Förderzusagen in Höhe von 75%. Beim Kurpark müssen die Fördergelder (bis zu 85%) noch bewilligt werden – hier ist das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium zuständig, das öffentliche touristische Infrastruktureinrichtungen und barrierefreien Tourismus fördert. 

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