Zwei Tage wehte mehr als ein Hauch aus Lourdes in Buchholz

Viele älteren Menschen und Kranken fanden den Weg in die Pfarrkirche und erbaten sich danach den Segen Gottes; Foto Klaus Schmitz

Buchholz/Eckfeld.  Vom 6. September bis 24. November befanden sich die Reliquien der Hl. Bernadette in Deutschland. Zwei Tage, bevor sie nach den Feierlichkeiten im Trierer Dom wieder ihre Rückreise antraten, wurden sie in der Pfarrkirche „Maria Heimsuchung“ in Buchholz/Eckfeld verehrt. Für gewöhnlich werden sie in der Krypta der Basilika der Unbefleckten Empfängnis in dem großen französischen Wallfahrtsort Lourdes aufbewahrt. Höhepunkt dort bei allen Wallfahrten, die sich über das gesamte Jahr erstrecken, ist die abendliche Lichterprozession.

Bei ihr ziehen jeden Abend viele tausend Frauen und Männer mit Kerzen durch die Stadt an den religiösen Zentren vorbei, wo die Gottesmutter der jungen Bernadette von Soubirous viele Male erschienen sein soll. Höhepunkt der zwei Tage in Buchholz war die Lichterprozession, an der rund 400 Personen teilnahmen. Dieses „Ave, Ave, Ave Maria“ von Lourdes klang auch hier, als die Pilger um die Marienkirche von der Buchholzer „Lourdesgrotte“ mit ihrer Madonnenfigur aus mit brennenden Kerzen ihre Runde drehten. Die Buchholzer „Lourdesgrotte“ neben der Kirche ist mit ihrer Madonnenfigur ein ganz besonderer Ort der Verehrung der Hl. Bernadette.

Sie hat ihren Ursprung in einem Muttergottesbild, das in einem alten Buchenstamm von den umliegenden Dörfern verehrt wurde. Pastor Paul Eich ist seit 1. September 2016 der verantwortliche Pfarrer für die Pfarreiengemeinschaft Manderscheid. Zu ihr gehören neben der Pfarrei Buchholz die Pfarreien Bettenfeld, Greimerath, Laufeld, Manderscheid, Meerfeld, Niederöfflingen und Niederscheidweiler. Erst vor kurzem hat er Gläubige seiner Pfarreiengemeinschaft im Rahmen der Diözese-Wallfahrt nach Lourdes begleitet.

Über 400 Gläubige zogen mit bei der beeindruckenden Lichterprozession; Foto Klaus Schmitz

Klaus Schmitz war in den zwei Tagen vor Ort und verrät der Eifel-Zeitung seine Eindrücke:

„Für mich war vielleicht das schönste an den beiden Tagen, dass sich so viele zu der doch einsamen Kirche auf Buchholz auf den Weg gemacht haben. Die Verehrung Mariens hier bei uns hat die Menschen berührt und angesprochen. Sie fühlten sich mit der Lichterprozession und den Feiern in Marie Heimsuchung nach Lourdes versetzt. Das haben mir diejenigen, die erst kurz vorher mit mir oder auch vor vielen Jahren in Lourdes waren, deutlich gemacht.“ Pfarrer Eich weiter: „Ein großes ‚vergelts Gott‘ gilt den Mitbrüdern und vielen Laien, die an erster Stelle dazu beigetragen haben, dass eine solche Feier überhaupt möglich war.

Im Krankengottesdienst war die Kirche in Buchholz mit ihren 200 Plätzen übervoll belegt. Hier hatte Pfarrer Eich in seiner Predigt gesagt: „Sie kommen aus ihrem Alltag hierher, um Kirche zu erleben, und das nicht bloß als eine skandalgeschädigte Institution, sondern als eine Wirklichkeit, in die wir mit unseren Sorgen, unseren Krankheiten eintreten können. Hier ist der Raum, in dem wir der Gottesmutter all unsere Sorgen anvertrauen können. Und sie, Maria, führt uns durch ihre mütterliche Liebe in die Mitte der Kirche hinein, zu ihrem Ursprung und Zentrum, zu dem Arzt, der uns Hilfe schenkt: zu Jesus Christus.“

Das Programm der zwei Tage: Donnerstag, 14.30 Uhr Senioren- und Krankengottesdienst mit anschließendem Einzelsegen (Pfarrer Eich); 16:00 Uhr Katechese für Kommunionkinder (Pfarrer Eich); 17:00 Uhr Feierliche Marien-Vesper (Diakon Baumeister); 19:00 Uhr Festmesse mit anschließender Lichterprozession (Kaplan Johannes Kerwer aus Theley) mit anschließendem Rosenkranz und Eucharistische Anbetung; 22:00 Uhr Komplet (Nachtgebet) mit eucharistischem Segen (Diakon Baumeister) Freitag, 8:00 Uhr Laudes (Morgengebet) (Diakon Baumeister); 10:30 Uhr Festmesse (Dechant Klaus Kohnz); anschließend Überführung des Schreins nach Trier.

Text Klaus Schmitz

 

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