TechniSat Racer glänzt erneut mit einem Podiumsplatz beim ADAC Kart Masters Finale

Wackersdorf/Filz. Vergangenes Wochenende starteten etwa 200 internationale Teilnehmer des ADAC Kart Masters ihre Motoren, um im Prokart Raceland, eine der modernsten Kartrennstrecken Europas, im großen Finale der stärksten Rennserie Deutschlands, ihre Sieger zu ermitteln. Bereits zum Wochenanfang füllten die Teams mit ihren hochmodernen und professionell ausgestatteten Sattelschleppern das Fahrerlager bis zum letzten Platz aus.

Teams wie KSM rund um Ralf Schuhmacher, das Mach1 Motorsport Werksteam, HTP Racing oder TB Motorsport usw, reisen mit ihren Werksfahrern an, um an diesem Spektakel teilzunehmen.

Wieder dabei das Vater/Sohn-Gespann Tim und Mark Hartelt aus Filz in der Eifel. Sie machten sich bereits donnerstags auf die Reise in das 500 km entfernte Wackersdorf. Noch am Abend wurde der doch deutlich kleinere Stellplatz eingerichtet, um im Anschluss das 30 PS starke Rennkart, soweit möglich, für das erste Freitagstraining vorzubereiten. Auf der modernen Rennstrecke erreicht der TechniSat Youngster mit seinem Top Kart „Typhoon“ Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h. Bei diesen Geschwindigkeiten aus dem Windschatten heraus, ein Überholmanöver zu starten, verlangt dem Piloten und den Rennfahrzeugen alles ab. Hierfür wird jeder Millimeter der Bahn und die recht hohen Curbs von den Spitzenfahrern voll ausgenutzt. Die zahlreichen Zuschauer durften sich auf spektakuläre Manöver am vergangenen Wochenende freuen.

Der Gillenfelder Realschüler hat sich wieder einmal im Vorfeld bestmöglich innerhalb seiner Möglichkeiten auf dieses große Event vorbereitet. „Tägliche Trainingseinheiten stehen vor einer solchen Veranstaltung auf meiner Agenda. Wir haben leider nicht die Möglichkeiten zwischen den Rennveranstaltungen im Kart zu trainieren. Da wir nur ein Chassis und einen Motor besitzen, und dies für alle Trainings und Rennen genutzt wird, müssen wir das Material etwas schonen. Lediglich bei den Masters Rennen mieten wir einen Motor dazu“, so der ehrgeizige TechniSat Youngster im Vorfeld der Veranstaltung. Große Teams stellen ihren Fahrern 2 – 3 Chassis und mehrere optimierte Rennmotoren pro Veranstaltung zur Verfügung. Diese werden dann getestet und die beste Kombination später in den Rennen eingesetzt.

„Wir warten und pflegen unser Rennmaterial bestmöglich, und tauschen die Verschleißteile regelmäßig aus. Den Rest muss ich als Fahrer übernehmen!“, so der hochmotivierte Top Kart Pilot aus der Vulkaneifel.

Am Freitagmorgen startete der Förderpilot des ADAC Mittelrhein in sein erstes freies Training. Zunächst wurde der Rennmotor eingefahren. Eine Prozedur, die nach einer Revision der beweglichen Motorenkomponenten zwingend erforderlich ist. Das Einfahren eines Motors bei verschieden hohen Drehzahlen, gewährleistet die spätere volle Leistungsentfaltung des Aggregats. Im Anschluss standen 4 zwanzigminütige Trainings zur Verfügung, um das bestmögliche Setup der Rennboliden herauszuarbeiten. Tims präzise Angaben zum Fahrverhalten seines Rennfahrzeuges ließen das gut gelingen und er platzierte sich, etwas zum Erstaunen der großen Teams, in den Top 5 seiner Klasse.

Der Samstag startete dann mit Starkregen, und die Fahrer mussten unter diesen schwierigen Bedingungen ihr Zeittraining absolvieren. Der TechniSat Pilot witterte sofort seine Chance. Im Regen sind Materialunterschiede nicht ganz so erheblich, und so platzierte Hartelt sein italienisches Top Kart sensationell in der ersten Startreihe. „Eine Spitzenleistung“, schwärmte Christian Dischner, der Generalimporteur des italienischen Herstellers Top Kart. „Tim ist reif die internationale Bühne zu betreten!“, schwärmte Dischner weiter.

Im ersten Rennen am Samstag, verlor der TechniSat Förderpilot beim Start 3 Positionen, die er sich aber in den folgenden Rennrunden alle zurückerobern konnte und jagte als Zweitplatzierter unmittelbar hinter einem international erfahrenen Top Piloten über die Ziellinie. „Unglaublich, das wir das geschafft haben!!“ Mein „Typhoon“ hat auf der Geraden richtig geschoben“ lobte Hartelt sein Rennkart. Auch im zweiten Rennen des Tages biss sich der Gillenfelder Realschüler am Führenden fest und beendete den Rennsamstag auf Gesamtrang zwei. „Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn. Er hat gezeigt, dass man viel erreichen kann, wenn man an etwas glaubt“, so Tims sichtlich gerührter Vater nach diesem Renntag.

Der Sonntag startete zunächst wieder mit starkem Regen und der TechniSat Pilot fuhr im morgendlichen Warm Up die viertschnellste Zeit. Sichtlich zufrieden erwartete man nun den ersten Finallauf. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, die Strecke trocknete jedoch aufgrund der niedrigen Temperaturen nur langsam ab. Das Vater/Sohn-Gespann, entschied erst ca. 10 Minuten vor Rennbeginn, auf Regenreifen das Rennen in Angriff zu nehmen. Hartelt gelang ein guter Start und er konnte sich mit dem Gesamtführenden vom Feld absetzten. Hartelt kämpfte hart aber fair mit seinem Kontrahenten.

Ständige Führungswechsel und spektakuläre Manöver sorgten für spannende Unterhaltung. Der TechniSat Racer zeigte einmal mehr feinsten Motorsport auf höchstem Niveau und wurde dafür mit einem 2. Platz unter dem Applaus der zahlreichen Zuschauer gefeiert.

„Ein wirklich ergreifender Moment zu sehen, was wir als „kleines“ Team geschafft haben“, berichtet der Youngster nach dem Rennen.

Pünktlich zum 2. Lauf am Sonntag war die Strecke auf der Ideallinie abgetrocknet, und so gab es nur eine Entscheidung. Das Kart wurde auf Trockeneinstellung geschraubt, und es kamen nun die profillosen Slickreifen zum Einsatz. Der Realschüler aus Filz in der Eifel ging von Position 2 in die Einführungsrunde. Tim musste aufgrund der Wetteränderung, die Vergasereinstellung anpassen. Dabei passierte, was nicht passieren sollte. Bei der Verstellung kam es zum Bruch eines Gewindes, was den Benzinkanal des Vergasers blockierte und somit zum Absterben des Motors führte. Noch vor Freigabe des Rennens musste Hartelt sein „Typhoon“ am Streckenrand abstellen und wurde so unfreiwillig zum Zuschauer.

„Klar bin ich etwas enttäuscht. Aber solche Dinge können passieren. Niemand kann das vorhersehen oder gar verhindern. Unsere Performance war an diesem Wochenende die bisher stärkste in diesem Jahr. Wir waren siegfähig“,  analysierte das junge Talent das Wochenende im Anschluss an die Siegerehrung.

„Mein besonderer Dank geht an TechniSat in Daun, Edeka Biermann in Ulmen und Modellbau Franzen in Filz. Weiterhin danke ich meinem Menthal Coach Nic Adler und meiner ganzen Familie“, so der Top Kart Pilot zum Ende des Wochenendes. 

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