Tourismus im Landkreis Cochem-Zell: Landrat, Bürgermeister und Regionalagenturen fordern klare Öffnungsperspektive!  

COC/ZEL. Der Tourismus gehört zu den stärksten Wirtschaftsfaktoren im Landkreis Cochem-Zell. Umso wichtiger ist es, dass die Gastronomie- und Hotelleriebetriebe sowie die sonstigen touristischen Leistungsanbieter eine klare, verlässliche Öffnungsperspektive bekommen und es bald wieder möglich ist, Gäste in Eifel, Mosel und Hunsrück zu begrüßen.

Landrat Manfred Schnur

Auf Initiative von Landrat Manfred Schnur war die aktuelle Situation Gegenstand einer Videokonferenz mit den Geschäftsführungen der touristischen Regionalagenturen und den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden.

Angesichts des seit November andauernden Lockdowns und steigenden Fallzahlen ist es keine Überraschung, dass die Stimmung bei den Betrieben im Keller ist, was alle Teilnehmer bestätigten.

Die gute Nachricht: Die Regionalagenturen haben die vergangenen Monate genutzt, um sich intensiv auf den Re-Start vorzubereiten. Es wurden umfangreiche Investitionen in die Digitalisierung, beispielsweise in die Überarbeitung und Funktionserweiterung der Webseiten oder App-Lösungen zur Kontaktnachverfolgung, Platzreservierung oder Besucherlenkung an Ausflugszielen getätigt. Auch in Sachen „Marketing“ wurden zielgerichtete Kampagnen gestartet. Für den Frühsommer gibt es bereits Buchungen. Sofern Tourismus wieder möglich ist, geht man von einer ähnlich guten Nachfrage wie im Sommer 2020 aus.

Die Teilnehmenden haben aber auch klare Forderungen an die Politik auf Landes- und Bundesebene:

  • Die Tourismusbetriebe benötigen eine klare, verbindliche Perspektive (Garantie) mit einer Zeitschiene, losgelöst von Unwägbarkeiten und Tagesgeschehen, unter Beachtung der für die Umsetzung erforderlichen Vorlaufzeiten.
  • Das letzte Jahr hat gezeigt, dass die Hygienekonzepte funktionieren und wirksam sind. Eine Öffnungsperspektive darf daher nicht mit einer Überfrachtung hinsichtlich zu erfüllender Hygienekonzepte einhergehen.
  • Tourismus muss auch wirtschaftlich sein. Dies ist für die Betriebe überlebensnotwendig. Eine Öffnung mit Bedingungen, die dies verhindern, ist keine Perspektive.
  • Es wird erwartet, dass der Tourismus durch „Vor-Ort-Konzepte“ flexibel gesteuert werden kann. Die Verantwortung für einen verantwortbaren, pandemiegerechten Tourismus muss auf die örtliche Ebene übertragen werden.
  • Das Thema „Digitalisierung“, auch als Weg aus der Krise, muss endlich ernst genommen werden. Hierzu gehört es auch, dass auf Landesebene die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Gegenüber den touristischen Leistungsanbietern wurde darüber hinaus die Bitte geäußert, die jetzige Zeit für eine Digitalisierung der eigenen Betriebe zu nutzen. Da auch nach einer Öffnung Tourismus nur unter gewissen Bedingungen (z. B. digitale Kontaktnachverfolgung, digitale Reservierungen) möglich sein wird, ist dieses Thema wichtiger denn je. Das gleiche gilt für eine zeitgemäße Online-Präsenz.

Neben der Digitalisierung spielen die Themen „Saisonverlängerung“ und „Fachkräftesicherung“ zukünftig eine noch bedeutsamere Rolle. Die Beteiligten möchten hier eng zusammenarbeiten. Der Landkreis wird die Umsetzung vor Ort weiterhin über das „Tourismuscluster“ unterstützen.

Landrat Schnur lud die Teilnehmer dazu ein, im Gespräch zu bleiben und sich noch stärker zu vernetzen, um gemeinsam mit den Betrieben einen erfolgreichen Re-Start hinzulegen. „Halten Sie durch, ich bin sicher, dass der Tourismus in unserem Landkreis eine gute Perspektive hat und Menschen wieder gerne zu uns kommen werden, weil sie unsere schöne Landschaft, die vielfältigen Angebote, aber auch die gute Gastfreundschaft schätzen. Unsere Betriebe haben nicht nur eine hohe wirtschaftliche Relevanz, sondern sind für das gesellschaftliche Miteinander und die Lebensqualität sowie Zukunft unserer Region entscheidend“, so der Kreischef in einem abschließenden Appell an die Betriebe.

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