Welt-Thrombose-Tag: Krampfadern erhöhen das Risiko

Bad Bertrich. In Deutschland sterben jährlich ca. 100.000 Menschen an den Folgen von Venenthrombosen. Mit dem 2. Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober 2015 wollen internationale und nationale Fachgesellschaften die Bevölkerung für Venenthrombosen sensibilisieren. Auch die Capio Mosel-Eifel-Klinik, Fachklinik für Venenerkrankungen und Rezidiv-Operationen (Bad Bertrich), und eine der größten Venenkliniken in Deutschland, unterstützt diesen Tag. Im Interview Chefarzt Dr. med. Norbert Frings.

Warum ist Ihnen das Thema Thrombosen wichtig?
Dr. Frings:
Wir operieren in der Capio Mosel-Eifel-Klinik jedes Jahr viele Tausend Patienten mit Krampfadern. Unbehandelt könnten diese Krampfadern oberflächliche oder besonders auch tiefe Thrombosen entwickeln, aus denen einen lebensgefährliche Lungenembolie entstehen kann. Unser Ziel ist es als Fachklinik, Patienten mit Krampfadern zu motivieren, recht früh zu einem Venenspezialisten zu gehen.

Was passiert bei einer Thrombose?
Dr. Frings:
Es bildet sich ein Blutpfropf (Thrombus) in einem Blutgefäß, er behindert den Rückfluss des Blutes zum Herzen. Löst sich das Gerinnsel von der Gefäßwand, kann eine gefährliche Lungenembolie entstehen. Daher ist es wichtig, Anzeichen einer Venenthrombose richtig zu deuten und schnell einen Arzt aufzusuchen.

Welche Körperstellen sein besonders gefährdet?
Dr. Frings:
Besonders häufig kommt eine Thrombose in den Beinvenen vor – doch auch andere Gefäße im Körper können betroffen sein. Seltener ist eine Thrombose im Arm oder im Becken. Die Symptome sind ähnlich.

Woran erkennen Betroffene, ob sie gefährdet oder gar schon betroffen sind?
Dr. Frings:
Beschwerden zeigen sich häufig in Form einer Schwellung des Beines, Schmerzen oder Spannungsgefühl in der Wade. Der Venenspezialist kann mit moderner Ultraschall-Diagnostik die Thrombose bestätigen oder ausschließen. Die Symptome sind leider nicht immer eindeutig: Das können z. B. muskelkaterartige Wadenschmerzen, orthopädische Probleme, Überwärmung, Fieber, gespannte Glanzhaut, Wadendruckschmerz oder auch eine Erhöhung der Entzündungswerte im Blut sein.

Steigt das Risiko bei längeren Autofahrten oder Flugreisen?
Dr. Frings:
Wer Symptome bei sich bemerkt, die auf eine Thrombose hindeuten könnten, sollte immer sofort einen Arzt aufsuchen. Insbesondere nach einer langen Reise im Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug ist es wichtig, aufmerksam auf mögliche Anzeichen einer Thrombose zu achten. Denn langes Sitzen ohne ausreichende Bewegungspausen erhöht das Risiko einer Thrombose. Darum die Beine auch im Flugzeug bewegen und z. B. aufstehen oder bei längeren Flügen Unterschenkelkompressionstrümpfe tragen.

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