AfD-Spitze will Parteiausschlüsse nach Listen-Rücknahme

Saarbrücken (dpa) – Die AfD-Bundesspitze geht nach der Rücknahme der Landesliste für die Landtagswahl im Saarland gegen die dafür verantwortlichen Parteimitglieder vor. Der Bundesvorstand habe den vier Funktionären vorläufig die Mitgliedschaftsrechte entzogen und Parteiausschlussverfahren eingeleitet, teilte der Landesvorsitzende der AfD Saarland, Christian Wirth, am Montag mit. Am 27. März wird im Saarland ein neuer Landtag gewählt.

Am Freitag hatte die Landeswahlleiterin mitgeteilt, dass ein fristgerecht eingereichter Landeswahlvorschlag der AfD wenige Tage vor Fristende zurückgenommen worden war. Wirth, nach eigenen Worten «unter Schock», sprach danach von einem «Riesen-Imageschaden», der durch die heimliche Rücknahme-Aktion beim Wähler entstanden sei. Die Partei kann weiter über Kreiswahllisten gewählt werden.

Grund für die Rücknahme soll laut Wirth gewesen sein, dass den vier involvierten AfD-Mitgliedern unter anderem der Ende November gewählte Spitzenkandidat Kai Melling nicht gepasst habe. Betroffen von dem Parteiausschlussverfahren seien der stellvertretende Landesvorsitzende Christoph Schaufert, der Beisitzer René Selzer sowie Michel Dörr und Patrick Ruttar.

Bei der Landtagswahl im März 2017 hatte die AfD im Saarland 6,2 Prozent der Stimmen bekommen und war mit drei Abgeordneten erstmals in den Saar-Landtag eingezogen.

 

 

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