Auf Unwetterwarnung folgt Hitzewarnung für ganz Deutschland

Deutschland. Kaum zu glauben, inzwischen sind Unwetterwarnungen fast schon die Regel in unseren Breiten. Neu sind seit letzter Woche Hitzewarnungen Fast nirgendwo ist es noch heißer, als in Deutschland. In Südeuropa werden Temperaturen von 28 bis maximal 35 Grad erreicht, in Nordafrika sogar „nur“ um die 28 Grad. Lediglich in Ägypten und der arabischen Halbinsel wird es mit 37 bis 42 Grad noch heißer, als bei uns. Der fehlende Niederschlag wirkt sich in der Landwirtschaft aus. Die Ernteerträge sinken dramatisch. Viehfutter wird knapp. Landwirte müssen Futter zukaufen. Notschlachtungen werden in manchen Betrieben bereits in Erwägung gezogen.

Die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881 liegt laut Deutschen Wetterdienst bei 40,3 Grad. Dieser Wert wurde am 5. Juli und am 7. August 2015 im fränkischen Kitzingen gemessen. Die Stadt am Main mit etwa 21.000 Einwohnern hält den Rekord als heißeste Stadt Deutschlands. Am 30.07.2018 wurde dort der deutschlandweit zweithöchste Wert des Tages gemessen: 37 Grad. Der heißeste Ort war zu Beginn der Woche Bernburg in Sachsen-Anhalt mit 37,4 Grad.

Die Hitzewelle macht laut einer Umfrage einer Krankenkasse Frauen eher zu schaffen als Männern. 54 Prozent der Frauen sagten, ihnen gehe es derzeit schlechter als an normalen Sommertagen. Bei den Männern sprachen lediglich 36 Prozent von einem schlechteren Befinden.

Die Temperaturen sinken wieder in den Bereich eines Normal-Sommers, sagen die Meteorologen. Das aktuelle Supersommer-Hoch trägt passenderweise den Namen „Juli“. Es brachte zum Monatsende von Süd- und Südwesteuropa heiße subtropische Luft nach Mitteleuropa. Mindestens die nächsten 14 Tage soll es sonnig und warm- so um die 30 Grad – bleiben. Allerdings die lähmende Hitzewelle ist vorbei.

Was aktuell noch als ungewöhnlich warmer Sommer gilt, könnte in rund 30 Jahren ein ganz normaler Durchschnittssommer sein, heisst es beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
„In Deutschland hat die Temperatur seit der industriellen Revolution im Durchschnitt schon um 1,4 Grad zugenommen“», sagte PIK-Experte Fred Hattermann vor wenigen Tagen. Wegen der höheren Grundtemperatur seien Hitzephasen noch extremer.

Anpassungsstudien und Hochrechnungen zu Hochwasser oder Trockenheiten würden helfen, sich auf bestimmte Szenarien vorzubereiten, sagte Hattermann. Städte und Gemeinden sollten auch lokale Extremereignisse wie kurze, aber heftige Niederschläge und damit verbundene Sturzfluten im Blick behalten und Vorsorge treffen.

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