Brandenburg schickt Einsatzkräfte zur Hochwasserhilfe

Beelitz (dpa) – Zur Hilfe in den Hochwassergebieten schickt Brandenburg mehr als 300 Einsatzkräfte für den Katastrophenschutz. Sie seien unterwegs zum Nürburgring in Rheinland-Pfalz, um von dort aus in den kommenden Tagen die Kräfte bei der Bewältigung der Flutkatastrophe zu unterstützen, teilte das Innenministerium am Mittwoch in Potsdam mit.

«Deutschland steht zusammen und auch Brandenburg hilft den Flutopfern, wo es nur geht», sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU). Brandenburg habe den betroffenen Bundesländern in der vergangenen Woche Hilfsangebote gemacht und schicke nun ein erstes größeres Kontingent nach Rheinland-Pfalz. Seit mehreren Tagen schickten Einsatzkräfte aus Brandenburg ihren Partnerkommunen in,Nordrhein-Westfalen Hilfe. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung sei enorm groß.

Unter den Katastrophenschutzeinheiten sind zwei Medizinische Einsatzgruppen mit rund 200 Kräften und mehr als 50 Fahrzeugen, die am Sonntag starten, berichtete das Ministerium. Sie kämen aus den Kreisen Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, Spree-Neiße, Elbe-Elster, Dahme-Spreewald und den Städten Brandenburg/Havel und Cottbus. Zu ihren Aufgaben gehörten die Einsatzführung sowie die Behandlung und der Transport von Patienten.

Am späten Mittwochnachmittag sollten 125 Feuerwehrleute und andere Helfer von Beelitz-Heilstätten in das Einsatzgebiet im Westen Deutschlands verlegt werden. Sie sollen bei der Rettung und Bergung von Menschen, bei der Förderung von Wasser, der Erzeugung von Strom und der Beleuchtung helfen. Mit dabei sind nach Angaben des Landkreises Potsdam-Mittelmark außer Feuerwehrwagen auch eine Motorradstaffel und zwei Krankentransporter. Die Kräfte sollen vor allem im Landkreis Ahrweiler helfen, der stark von den Fluten betroffen ist.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte den Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in der vergangenen Woche die Hilfe Brandenburgs angeboten. Das Innenministerium schickte bereits einen Spezialhubschrauber nach Rheinland-Pfalz, der mit einer speziellen Seilwinde zur Bergung und Rettung ausgerüstet ist. Der Hubschrauber sei bisher zweimal im Einsatz gewesen, sagte Ministeriumssprecher Martin Burmeister. Die Polizei hatte laut Innenressort außerdem ein Einsatzfahrzeug mit vier Kräften nach Nordrhein-Westfalen geschickt, das beim Aufbau von Sendemasten für ein mobiles Handynetz hilft.

Das Technische Hilfswerk (THW) kündigte Unterstützung aus Berlin, BrandenburgunSachsen-Anhalt für die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen an. Insgesamt seien 190 Einsatzkräfte aus den drei Bundesländern eingebunden. «Es geht vor allem darum, die noch existierende Infrastruktur am Laufen zu halten, um Schlimmeres zu verhindern und kaputte Infrastruktur wieder aufzubauen. Das ist enorm wichtig, damit sich Situation für die Menschen in der Katastrophenregion schrittweise spürbar verbessern kann», sagte der THW-Landesbeauftragte Sebastian Gold in einer Mitteilung.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen