DIW erwartet deutlich weniger Wachstum für Deutschland

Berlin (dpa) – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet für die Bundesrepublik in diesem Jahr mit deutlich weniger Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 2,1 Prozent steigen, teilte das DIW am Donnerstag mit.

Bisher hatten die Forscher ein Wachstum von 3,2 Prozent erwartet. Für das kommende Jahr wird allerdings mit einem Anziehen der Wirtschaft um 4,9 Prozent gerechnet. Zuvor wurde vom DIW 4,3 Prozent prognostiziert. 

Lieferengpässe und Materialknappheiten

Hauptgrund für den Pessimismus in diesem Jahr sind die anhaltenden Lieferengpässe und Materialknappheit in der Industrie, die auf zahlreiche Probleme im internationalen Warenhandel zurückgehen. Obwohl die Weltwirtschaft brumme, stottere der deutsche Konjunkturmotor, hieß es vom DIW. Die Dienstleister hätten im Sommer zwar von einer ruhigeren Corona-Lage profitiert. Aufgrund steigender Inzidenzzahlen im Winter sei aber mit Dämpfern zu rechnen.

Um den Jahreswechsel herum dürfte sich der Produktionsstau in der Industrie laut DIW nach und nach auflösen. Da auch die Pandemie ab Frühjahr zunehmend überwunden werde, schwenkten die Dienstleister ebenfalls auf Erholungskurs ein.

Wie viele andere Ökonomen und Institutionen bewertet das DIW die höhere Inflation nicht als bedenklich. Die Teuerung sei vor allem Sondereffekten geschuldet, die im kommenden Jahr auslaufen dürften. Ab 2022 werde die Inflation auf 2 Prozent und darunter fallen. Im August war die Inflationsrate mit 3,9 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 1993 gestiegen.

 

 

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