Erftlandring Kerpen: TechniSat Junior siegt souverän beim großen Finale der ACV Kart Nationals

Der 1.107 m lange Erftlandring nahe Kerpen Manheim wurde am vergangenen Wochenende zum Schauort des großen Finales der ACV Kart Nationals und dem ROK Cup Germany. Namhafte Fahrer verschiedener Nationen traten die Reise dorthin an, um ihre Sieger in den verschiedenen Kategorien zu ermitteln. Eine der stärksten Klassen dort sind die Junioren, die mit einem Vortex ROK GP Triebwerk an den Start gehen. Die Leistung liegt bei etwa 30 PS und die Piloten erreichen mit ihren Rennboliden Geschwindigkeiten bis hin zu 130 km/h. Der Erftlandring ist als eine der fahrerisch anspruchsvollsten Bahnen Europas bekannt.

Mit am Start einmal mehr das Vater/Sohn Gespann Hartelt aus Filz in der Eifel. Tim folgte einer Einladung des Veranstalters und so wurde kurzfristig die Teilnahme dort entschieden.

„Ich freue mich sehr über diese besondere Möglichkeit.“, erklärt der TechniSat Pilot im Vorfeld. „Ich bedanke mich recht herzlich bei Ralf Schumacher und seinem Team KSM, die mir einen Motor für dieses Finale zur Verfügung gestellt haben.“, so Hartelt weiter.

Jedoch musste zunächst Tims Rennkart auf den Vortex ROK GP Motor umgebaut werden. Dafür wurde das komplette Kühlsystem und die gesamte Elektrik, in Form des Kabelbaumes und einiger Relais, ausgetauscht. Der erste Roll Out erfolgte dadurch bedingt erst zum 3. freien Training. Zunächst stand das Einfahren des Motors auf dem Programm. Diese Prozedur spulte der ehrgeizige Top Kart Pilot routiniert ab, um im darauffolgenden 4. freien Training erstmals auf Zeitenjagd zu gehen.

Der TechniSat Förderpilot sorgte sofort für Aufsehen. Bereits nach wenigen Runden unterbot Hartelt die bisherige Bestzeit um mehr als eine halbe Sekunde und machte so eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Der Gillenfelder Realschüler dominierte die folgenden Trainingssitzungen und brannte als einziger Junior Zeiten unter 45 s in den Asphalt. Selbst der größte Teil der stärker motorisierten Senioren konnten diese Pace nicht gehen. Der junge Filzer absolvierte eine pfeilschnelle Runde nach der anderen und hob sich damit selbst in den Kreis der Favoriten.

„Mit uns hat sicher niemand im Vorfeld gerechnet, zumal wir nur als Gaststarter genannt wurden und in diesem Jahr weder mit Vortex Motor noch mit den Bridgestone Reifen trainieren konnten.“, grinste ein sichtlich zufriedener Mark Hartelt am Samstagabend.

„Wir haben ein wirklich gutes Setup gefunden und für den Motor eine passende Vergasereinstellung. Von daher schauen wir zuversichtlich in den Rennsonntag.“, so Tims Vater weiter.

Dieser startete mit dem morgendlichen Warm-up. Hartelt setzte das erste Ausrufezeichen und fuhr Bestzeit. Zum anschließenden Zeittraining gings dann mit neuen profilosen Pneus auf die Strecke. Aufgrund eines gut gefüllten Starterfeldes, war es schwierig, freie Runden zu finden. Der Förderpilot des ADAC Mittelrhein, ließ sich weit hinter das Feld zurückfallen und konnte so drei freie schnelle Runden in den nordrheinwestfälischen Asphalt brennen. Keinem seiner Konkurrenten gelang das schneller und so sicherte sich Hartelt zunächst die Pole Position. In der Auslaufrunde kam es allerdings zu einer überflüssigen Kollision, bei der der Klappmechanismus an Hartelts Spoiler auslöste. In diesem Fall verhängte die Rennleitung eine gerechtfertigte Strafe und strich die schnellsten drei Rundenzeiten. Dies warf den TechniSat Racer auf Rang 7 zurück.

„Das war meine eigene Schuld.“, ärgerte sich Hartelt ein wenig über sich selbst. „Für das Rennen sind wir aber nach wie vor zuversichtlich.“, folgte die entschlossene Ansage des Gillenfelder Schülers in Richtung seiner Konkurrenten.

Bereits beim Start zum ersten Finale konnte Hartelt 3 Plätze gutmachen und man sah ihn als Viertplatzierten aus der ersten Runde kommend. Tim blies voll zur Attacke und überholte in den folgenden Runden den Dritt- und Zweitplatzierten. Der Führende hatte allerdings bereits einen Abstand von ca. 3 s herausfahren können. Der international erfahrene Pilot war also fast außer Reichweite.

Getreu seines Mottos „Aufgeben ist keine Option!“ legte Hartelt noch mehr an Speed zu und stellte mit der schnellsten Rennrunde sogar einen neuen Streckenrekord auf.

In der vorletzten Rennrunde hatte er den Abstand zum Führenden zugefahren und klebte diesem förmlich am Heckauffahrschutz. Hartelt legte sich den Gegner zurecht und bremste sich in der letzten Rennrunde vor einer scharfen Rechtskurve neben seinen Kontrahenten und übernahm sensationell die Führung. Unter dem Applaus der Zuschauer, die von diesem Rennen begeistert waren, überquerte der TechniSat Pilot als Sieger die Ziellinie.

„Ich bin so happy!!! Mein Typhoon ist förmlich geflogen! Sieg, schnellste Rennrunde und sogar neuer Streckenrekord!“, jubelte ein völlig überwältigter Tim Hartelt im Anschluss.

Dann gings aber auch schon wieder in die Konzentrationsphase, denn am Nachmittag stand dann das große Finale auf dem Zeitplan. „Wir gehen davon aus, dass die Konkurrenz versuchen wird, nachzulegen.

Pünktlich nach Zeitplan wurden die Rennboliden in die Startaufstellung geschoben. Das Kart des TechniSat Youngster mit Startnummer 5 diesmal auf die begehrte Pole Position. Hartelt meisterte den Start souverän und konnte die erste Position behaupten. In den nun folgenden Rennrunden zeigte Hartelt Motorsport vom Feinsten. Wie ein Uhrwerk absolvierte er eine schnelle Runde nach der anderen und dominierte seine Konkurrenten und wurde dafür nach 16 Runden mit einem glasklaren Start/Ziel Sieg belohnt. Mit beiden Rennsiegen, stand Hartelt mit maximaler Punktzahl klar als Tagessieger fest.

An diesem Wochenende hat alles gepasst. „Wir haben einen konkurrenzfähigen Motor vom Team KSM rund um Ralf Schumacher bekommen. Unser Setup war

treffend und Tim hat eine fahrerische Meisterleistung gezeigt. Ich bin sehr stolz darauf!“, so ein sichtlich gerührter Mark Hartelt.

„Ohne die ganzjährige fantastische Unterstützung durch TechniSat in Daun, Edeka Biermann in Ulmen und Modellbau Franzen in Filz, wäre das alles gar nicht möglich! Ich bin euch allen sehr dankbar!!!“, resümiert Hartelt weiter nach der Siegerehrung.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen