Extrem warm und sonnig, gebietsweise enorme Dürre

Wie bereits in den Vormonaten dominierte auch im Juli 2018 verbreitet Hochdruckeinfluss unser Wetter in Deutschland. Dabei gelangte zunächst aus östlichen Richtungen sehr warme, kontinental-trockene Luft nach Deutschland. Gegen Monatsende bestimmte zunehmend feuchte Luft aus Südwesteuropa unser Wetter. Gelegentlich entwickelten sich gebietsweise heftige Gewitter, mit unwetterartigem Starkregen und teilweise Hagel. Die Niederschläge führten jedoch nur regional zu einer Entspannung der schon seit Monaten anhaltenden extremen Trockenheit. Mancherorts kam es zu Wald- oder Flächenbränden. Insgesamt verlief der Juli erneut zu warm, bei deutlichem Nieder-schlagsdefizit und enorm viel Sonnenschein. Dies meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.

Einer der wärmsten Juli-Monate seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881

In Rheinland-Pfalz lag die Mitteltemperatur im Juli 2018 mit 21,0 °C um +3,9 °C über dem langjährigen Mittelwert von 17,1 °C, damit gehörte Rheinland-Pfalz im Juli 2018 zu den wärmeren Bundesländern. Die Niederschlagssumme erreichte mit 35 l/m² lediglich knapp 49 % des langjährigen Mittels von 72 l/m². Die Sonne schien mit 315 Stunden zwar deutlich länger als im langjährigen Mittel; dennoch gehörte Rheinland-Pfalz zu den vergleichsweise sonnenscheinarmen Bundesländern in Deutschland.

In Deutschland lag die Mitteltemperatur im Juli 2018 mit 20,2 °C um +3,3 °C über dem langjährigen Mittel von 16,9 °C. Die Niederschlagsmenge erreichte mit 40 l/m² lediglich 52 % des langjährigen Mittelwertes von 78 l/m. Die Sonne schien mit 305 Stunden deutlich länger (+ 44 % ) als im langjährigen Mittel (212 Stunden). Insgesamt kann der Juli 2018 als zu warm (fünftwärmster Juli seit Messbeginn), mit enorm viel Sonnenschein (nach 2006 zweitsonnigster Juli seit 1951) und deutlichem Niederschlagsdefizit charakterisiert werden.

Niederschlagsdefizite vor allem im Westen, Norden und Teilen des Ostens

Mit rund 40 Litern pro Quadratmeter (l/m²) im Bundesmittel erreichte der Juli nur etwa 52 Prozent seines Solls von 78 l/m². Die bereits seit vielen Wochen anhaltende Trockenheit, vor allem im gesamten Norden und Osten Deutschlands, führte in vielen Gebieten zu einer extremen Dürre mit Ertragseinbußen in der Landwirtschaft sowie zu häufigen Wald- und Wiesenbränden. Zu Beginn der ersten Dekade sorgte ein Höhentief im Norden und Nordosten gebietsweise für Entspannung, andernorts wurden im Juli weniger als 5 l/m² gemeldet. Den äußersten Süden Deutschlands hingegen überquerten mehrmals Tiefdruckausläufer mit Dauerregen und Gewittern. In den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen fiel mit bis zu 150 l/m²
der meiste Niederschlag.

Zweitsonnenscheinreichster Juli seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1951

Die Sonnenscheindauer überstieg ihr Soll von 212 Stunden mit über 305 Stunden sehr deutlich. Damit wird der Juli 2018 nach 2006 am Ende voraussichtlich der zweitsonnigste seit 1951 sein, dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen. Im Norden verzeichneten einige Stationen neue Rekorde. Besonders häufig schien die Sonne vor allem an der Ostseeküste, teilweise mit mehr als 360 Stunden. Immer noch über dem Schnitt, aber doch deutlich weniger schien die Sonne im Alpenraum mit rund 230 Stunden. 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen