Gefangen in der Zeitschleife: Schulen in NRW im zweiten Coronajahr 

Ein Jahr Pandemie, ein Jahr fehlende Schulkonzepte – die Absage für über 2 Millionen Schüler:innen in NRW.

Denn: Die Anstrengung hat nicht gereicht: Nicht genug für eine Testpflicht an Arbeitsplätzen, nicht genug für eine Durchsetzung der Homeofficepflicht, nicht genug für Einschränkungen für Erwachsene. Nicht genug, um rechtzeitig ein kinderfreundliches Testkonzept zu etablieren. Einfach nicht genug für Kinder und Jugendliche. Priorität Fehlanzeige.

“Die von der Politik versprochene Priorität für Kinder und Jugendliche fällt zaghaften Forderungen gegenüber sämtlichen anderen Bereichen zum Opfer.” – prangert Heike Riedmann an.

Millionen Schüler:innen und Eltern erleben ihr “Und täglich grüßt das Murmeltier” im Schulbereich. “Es ist unfassbar, dass es die Politik in einem Jahr nicht geschafft hat, die Schulen pandemiesicher zu machen,” kritisiert Dagmar Schlüter. Die Landesgruppe NRW von Initiative Familien kritisiert massiv, dass es der Politik offensichtlich dennoch nicht möglich ist, für das offenbar vollkommen überraschend auftretende Ende der Osterferien vorzusorgen. Seit vielen Monaten fordern wir bereits Tests als zusätzliche Sicherheit für den Schulbetrieb. Wir fragen uns, wie es sein, dass es jetzt noch an der Logistik scheitert?
Schüler:innen können in NRW weiterhin Präsenzgottesdienste besuchen, nach Mallorca fliegen und sich pediküren lassen –  gläubig, gut gepflegt, aber ungebildet? Ist das die Zukunft, die wir für unsere Kinder wollen? Wie konnte die Politik das Motto “Kitas und Schulen zuerst” so schnell wieder fallen lassen?

“Dass […] hauptsächlich über die Kinder und Jugendlichen diskutiert wird, dürfte vielen Erwachsenen indes ganz recht sein: Denn dann treffen die Corona-Maßnahmen sie selbst weniger stark”1. – schreibt der Bildungsjournalist Jan-Martin Wiarda.

Genau das müssen wir uns vor Augen führen, wenn wir über Kinder sprechen. Sind wir als Erwachsene bereit,  mehrere Schritte zurückzutreten, um unseren Kindern die Zukunft zu sichern, die uns später ihrerseits als Gesellschaft tragen werden?

https://www.jmwiarda.de/2021/03/30/es-sind-nicht-die-schulen/

Kinder sind unsere Zukunft. Ohne Kinder gibt es keine Zukunft. Unsere kurzfristigen Vorschläge zu einer dauerhaften Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts lauten:

Unsere Vorschläge:

  • Systemrelevanz für alle Kinder und Jugendlichen
  • Durchsetzung einer Homeofficepflicht für Arbeitgeber
  • Vorantreiben der Impfangebote
  • Verpflichtende Tests für alle Personen, die in Präsenz arbeiten
  • Kostenfreie Selbsttests für alle Erwachsenen
  • Beibehaltung der bisherigen Maßnahmen in Kitas und Schulen inklusive der Schnelltests oder einem Poolingverfahren und pädagogische Begleitung der Kinder

 

 

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