Klimaforscher: Unwetterkatastrophe war «Jahrhundertereignis»

Offenbach (dpa) – Die extremen Starkregenfälle, die in der vergangenen Woche in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die Hochwasserkatastrophe auslösten, sind nach Einschätzung von Klimaforschern «mindestens als Jahrhundertereignis» einzustufen. In der am Donnerstag veröffentlichten klimatologischen Einordnung des Deutschen Wetterdienstes hieß es, an einer ungewöhnlich großen Zahl von Stationen im Westen seien bisherige Rekorde weit übertroffen wurden.

Innerhalb weniger Stunden oder Tage sei im Mittel über ganze Flusseinzugsgebiete das 1,5 bis zweifache des mittleren Niederschlages im Juli bezogen auf die Referenzperiode 1991-2020 erreicht worden.

Die Extremniederschläge stehen zudem in einer Serie von Starkregen-Ereignissen seit Mai, so die DWD-Klimafachleute. Bereits jetzt rangiere das Jahr 2021 unter den Top fünf der Jahre mit den meisten aufgetretenen Einzelereignissen seit 2001. Grund zur Entwarnung gebe es nicht.

Denn die meisten und intensivsten Starkniederschläge treten den Angaben zufolge in Deutschland in der Regel zwischen Mai und September auf. «Es ist also davon auszugehen, dass noch weitere Ereignisse in 2021 hinzukommen werden», hieß es. Grundsätzlich könne Starkniederschlag an jedem Ort in Deutschland auftreten. «Es gibt jedoch eine Tendenz, dass Extremereignisse mit steigender Dauerstufe vermehrt in den Mittel- und Hochgebirgsregionen auftreten.»

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