Riege der Spitzenweingüter hat jetzt 200 Mitglieder

Mainz (dpa/lrs) – Wein vom Korallenriff – mit dieser exotischen Herkunft ist das Weingut Knewitz aus dem rheinhessischen Appenheim jetzt das 200. Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) geworden. Die 40 Millionen Jahre alten Kalkriffe, Überreste eines vorzeitlichen Meeres im Mainzer Becken, prägen den Charakter der dort reifenden Weißweine.

Die Neuaufnahme stehe sinnbildlich für die dynamische Entwicklung des Anbaugebiets Rheinhessen, sagt der Vorsitzende von VDP.Rheinhessen, Johannes Hasselbach. Die VDP-Mitglieder verpflichten sich zur Einhaltung von Qualitätsstandards, zu denen etwa eine Begrenzung der Ernteerträge gehört.

«Wir wollen in unseren Weinen das Welzbachtal mit seinem prähistorischen Korallenriff und Kalkformationen so naturbelassen wie möglich abbilden», sagt Winzer Tobias Knewitz, einer von zwei Brüdern, die das Weingut 2010 von ihrem Vater Gerold übernommen haben. Dieser habe bereits Ende der 1990er Jahre mit großem Weitblick die Rebsorte Chardonnay gepflanzt. Der aus dem Burgund stammende Chardonnay ist heute nach dem Riesling die zweitwichtigste Rebsorte des 25 Hektar großen Weinguts. «Der Chardonnay ist von seiner Säure-Textur sehr ähnlich wie Riesling, er hat eine feine Dichte und kann mit dem Thema Kalk sehr gut umgehen»

Wenn alles klappt, könnte es schon vom 2021er Jahrgang die ersten «Großen Gewächse» geben, also die Topweine unter den VDP-Kategorien mit besonders strengen Qualitätsvorgaben. Das wird dann wohl jeweils ein Riesling der Lagen Hundertgulden und Steinacker. «Das ist uns nicht vom Himmel gefallen», sagt Knewitz über den 2021er, der von einem ganz anderen Saisonverlauf geprägt ist als die Weine der drei vorangegangenen heißen und trockenen Jahre. «Das ist ein Jahrgang, der Winzerkönnen zeigt und Durchhaltevermögen»

 

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