Zinsen: Die große Umverteilung

Sparen ist eine deutsche Tugend und mittlerweile auch eine deutsche Krankheit. 358 Milliarden Euro ihres Geldvermögens haben Deutschlands Sparer seit 2010 durch die Niedrigzinspolitik der EZB verloren, das hat die DZ Bank jetzt errechnet.

Der große Profiteur ist der Staat. Allein 2018 haben Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen dank der Niedrigzinsen 55 Milliarden Euro Zinskosten eingespart, zeigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 sind es 368 Milliarden Euro oder mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

So wirkt die europäische Zinspolitik: Sie ist das größte Programm zur Umverteilung und macht mit unsichtbarer Hand aus Sparern Geschädigte. Der Gewinner des Jahrzehnts ist der Schuldner.

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