Zweiter Prozess gegen mutmaßlichen Gold-Betrüger eröffnet

Oldenburg (dpa) – Zum zweiten Mal steht ein Mann wegen einer mutmaßlichen Betrugsmasche mit unechtem Gold in Niedersachsen vor Gericht. Dem 27-Jährigen wurden am Mittwoch am Landgericht Oldenburg fünf Taten vorgeworfen. Er soll zwischen April 2020 und Januar 2021 falsche Goldbarren und Krügerrandmünzen angeboten und damit über 40 000 Euro eingenommen haben.

Die Staatsanwältin hielt dem Angeklagten vor, den Käufern vorgegaukelt zu haben, dass es sich bei der Ware um Echtgold handelte. Die Stücke seien jedoch praktisch wertlos gewesen. Der Beschuldigte stritt in der Verhandlung ab, die Käufer vorsätzlich getäuscht zu haben. Er verstehe, dass die Menschen verärgert seien, könne jedoch den Betrugsvorwurf der Staatsanwalt nicht nachvollziehen.

Demnach habe er durch den englischen Begriff «plated» – metallüberzogen – stets kenntlich gemacht, dass die Barren nicht vollständig aus Gold seien, sondern nur mit einer Goldschicht überzogen. Dies sei ein gängiger englischer Ausdruck auch in der deutschen Sprache. «Es kann nicht ernsthafte Aufgabe eines deutschen Gerichts sein, den Verkäufer zu kriminalisieren und leichtfertige Käufer, die sich nicht auskennen, zu schützen», argumentierte der Angeklagte.

Dies ist bereits der zweite Prozess gegen den Mann. Das Amtsgericht Jever hatte ihn wegen eines ähnlichen Tatvorwurfs im November 2019 zu drei Jahren Haft verurteilt. Da das erste Urteil wegen eines Berufungsverfahrens noch nicht rechtskräftig war, blieb der Mann zunächst auf freiem Fuß.

Als dem Gericht klar wurde, dass der Beschuldigte mutmaßlich neue Straftaten beging, erließ es Ende September 2020 einen Haftbefehl. Der Angeklagte tauchte unter, die Ermittlungsbehörden fahndeten nach ihm. Mitte Januar 2021 stellte er sich.

 

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