Jan Weiler & die Pubertiere: Riesenbeben auf der Humorskala

Prüm. Mehr Lachsalven und Beifallsstürme gehen nicht an einem Festivalabend! Ein Jan Weiler in Bestform begeisterte gestern Abend in Prüm rund 600 Besucher.  Das Publikum ging fantastisch mit. Es kostete sensibel jede Pointe aus und geizte nicht mit Beifall. Am Ende des XXL-Programms erklatschte es sich noch drei Zugaben. Bis es zu später Stunde ans Signieren ging. Jan Weiler gestern Abend: der erzählte souverän, der las perfekt – aus dem jüngsten Bestseller „Und ewig schläft das Pubertier“ und sogar aus Manuskripten zu noch unveröffentlichten lustigen Pubertätsdramen. Mit enormer Pointendichte, aus der Sicht des leidgeprüften Vaters und strengen Pubertier-Forschers. Nicks multisymptomatische Spontanerkrankung am Morgen, die erst nach der vierten Schulstunde wundersam heilt, wie von selbst.

Jan Weiler

Nicks erster Kochversuch: eine Bratwursttorte aus der „Superillu“. Carlas erste holprige Autofahrt im Verkehrsgarten mit lautstarkem Aufstand gegen das Pimmelpatriarchat. Die Tricks des Vaters, Carl und Nick an den Essenstisch zu zwingen (w-lan-Router rausziehen). Von der Schwierigkeit, zu einem Familienspaziergang zu motiveren. Als dankbare Zielscheibe väterlichen Spotts erwiesen sich auch die Schule mit ihren Elternabenden und Endlosdiskussionen über Klassenfahrtziele. Am Ende entscheidet man sich zum Entsetzen von Sohn Nick für Manderscheid in der Eifel: „Vor 11.000 Jahren ist dort ein  Vulkan ausgebrochen. Seitdem ist in Manderscheid absolut nichts mehr passiert.“ Und auch Esoteriker, die vegan essen und nach Mondphasen kochen, bekamen ihr satirisches Fett weg. Fazit eines unübertrefflich pointendichten Abends: ein begeistertes Publikum auch aus NRW, aus dem Saarland, aus Belgien und Luxemburg. Und ein begeisterter Autor:  „Kleiner Ort, aber Riesenstimmung! Vielen Dank, es war wieder absolut großartig!“ schrieb er in das Gästebuch des Festivals, bevor er in der Nacht verschwand, dem Pubertierheim entgegen. 

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