Faszination Fledermäuse

Spektakuläres Naturereignis in der kath. Kirche in Reil

Die Gemeinde Reil – vertreten durch Ortsbürgermeister Artur Greis (Bildmitte)  – empfängt durch NABU Rheinland-Pfalz die Plakette „Fledermäuse willkommen“ (Foto: Grafilogo Reil)
Die Gemeinde Reil – vertreten durch Ortsbürgermeister Artur Greis (Bildmitte)
– empfängt durch NABU Rheinland-Pfalz die Plakette „Fledermäuse willkommen“
(Foto: Grafilogo Reil)

Reil. In der katholischen Kirche „Maria Heimsuchung“ im Weinort Reil erlebten am Wochenende über 300 Besucher die „Wochenstube“ des „großen Mausohres“ via Bilder von Infrarotkameras vom Dachboden der Kirche. Nach dem großen Erfolg des ersten Fledermausfestivals im Jahre 2009 in Reil ging am Wochenende die Neuauflage des Fledermausfestivals an den Start. Ortsgemeinde Reil und Pfarrgemeinde präsentierten dabei spektakuläre Einblicke in die Kinderstube des Fledermausnachwuchses, der sich seit Jahrzehnt en auf dem Dachboden der katholischen Kirche niedergelassen hat. Anlass für die Neuauflage des Festes ist das 175-jährige Bestehen der Pfarrkirche „Maria Heimsuchung“. Verbunden mit dem Fledermausfestival ist das diesjährige Pfarrfest.

Ohne fachliche Hilfe wäre dieses Naturereignis nicht zu stemmen gewesen, so Ortsbürgermeister Artur Greis in seiner Begrüßungsrede. Ein besonderer Dank galt der ehemaligen ADD-Präsidentin Dagmar Barzen, die gemeinsam mit Ortsbürgermeister Greis mit dazu beigetragen hat, dass dieses Naturereignis in Reil stattgefunden hat. Ein weiterer Dank an Dr. Andreas Kiefer von der Uni Trier, der einen interessanten Vortrag über Biologie, Ökologie zum Schutz der heimischen Fledermäuse zur Kenntnis gab. Dank auch Volker Hartmann von der SGD Nord, der den Ausflug der Tiere draußen vor der Kirche kommentierte, und an Frau Lindemann vom Fledermausschutz Rheinland-Pfalz, die einen Infos über Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse abgab.

Höhepunkt der Veranstaltung waren zweifelsohne die Livebilder vom Dachboden. Hier war Experte Karl Kugelfischer in seinem Element. Er hatte dazu am Vortag vier spezielle Kameras auf dem Dachboden installiert. Dort leben mehr als 4000 Fledermäuse, meist Weibchen, die aktuell ihre Jungen aufziehen. Die Wochenstube ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und darf nur betreten werden, wenn die Fledermäuse im Herbst ihr Sommerquartier verlassen. Kugelfischer präsentierte auf einer großen Leinwand in der Kirche, was auf dem Dachboden passierte. Spektakuläre und interessante Bilder brachten den Besuchern das Leben der Fledermäuse näher. Ein tolles Naturerlebnis.

Für Ortsbürgermeister Artur Greis ist das große Fledermausaufkommen in Reil ein Werbeträger für den Weinort. Fledermäuse siedeln sich nur dort an, wo sie eine intakte Natur finden, die ihren großen Ansprüchen gerecht wird. Und das bietet Reil und seine umliegenden artenreichen Wälder. Das Fledermausfestival ist auch Teil der Dorfmoderation in Reil, die seit Jahren erfolgreich in der Region für Aufsehen sorgt. Ehrenamtliches Engagement wird in Reil gelebt und so ist auch dieses Festival Ausdruck des Bewusstseins, in einer intakten Natur zu leben und sich für deren Erhalt einzusetzen. Als äußeres Zeichen der Anerkennung für die rührige Gemeinde, wurde anschließend Ortsbürgermeister Artur Greis die Plakette „Fledermäuse willkommen“ verliehen.

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