Flughafen Frankfurt-Hahn erlebt schweren Einbruch im Geschäft mit dem US-Militär

Seit Anfang 2005 werden US-Truppen und Kriegsmaterial über den Zivilflughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück in den Irak, die Golfregion und nach Afghanistan ein- und ausgeflogen. Infolge des Truppenabzuges aus dem Irak und dem beginnenden Abzugs aus Afghanistan erlebte der Flughafen Frankfurt-Hahn im Jahr 2013 einen schweren Einbruch im Geschäft mit dem US-Militär. Die Anzahl der Flüge ging um mehr als 40% von 1.223 Flügen im Jahr 2012 auf nur noch 731 im Jahr 2013 zurück.

Einbußen bei Fracht und Passagieren

Mit Stand vom 30. November 2013 (Die Dezemberzahlen hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen noch nicht veröffentlicht) sank die Anzahl der bei diesen Flügen transportierten Soldaten um 56.059 von 133.451 im Vergleichszeitraum 2012 auf 77.392 im Jahr 2013. Dies entspricht einem Rückgang von ca. 42%. Die Militärfracht ging um 12.752 Tonnen von 29.483 Tonnen im Zeitraum Januar bis November 2012 auf nur noch 16.731 Tonnen im gleichen Zeitraum 2013 zurück. Hier betrug der Rückgang 43,25%.

Auswirkungen auf den Umsatz

Die Reduzierung der Flüge mit gleichzeitiger Minderung der Passagier- und der Frachtzahlen können nicht ohne Folgen für den Umsatz der Flughafen Hahn GmbH gewesen sein. Die Höhe der Umsatzeinbußen ist jedoch nicht öffentlich bekannt.

Aussicht

Für 2014 wird gemäß Pressemitteilung der „Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn (BI)“ mit einem weiteren Rückgang der Truppentransporte und der Versorgungsflüge mit militärischem Nachschubmaterial gerechnet. Das US-Militär zieht in 2014 die meisten Ihrer Truppen aus Afghanistan ab. Die daraus resultierende Reduzierung der Militärflüge wird für eine deutliche Entlastung der Bevölkerung, insbesondere vor nächtlichem Fluglärm sorgen. Das US-Militär nutzt den Flughafen Hahn häufig für nächtliche Zwischenlandungen zum Auftanken. So registrierte die BI beispielsweise allein im Juli insgesamt 20 und im April sogar 22 nächtliche Flugbewegungen von Maschinen des Typs Boing B 767. Dieser Maschinentyp kommt am Hahn ausschließlich bei US-Truppentransporten zum Einsatz.

Neue Kunden?

Inwieweit es der Geschäftsleitung des Flughafens Hahn gelungen ist, zum Ausgleich der Verluste beim US-Militär neue Kunden wie zum Beispiel das pakistanische oder das saudi-arabische Militär als Neukunden zu gewinnen, ist noch nicht abzusehen.

Im Dezember 2013 wurden auf jeden Fall auf dem Flughafen Hahn sowohl die pakistanische Air Force als auch die saudi-arabische Air Force mit Transportflugzeugen vom Typ Hercules C -130 gesichtet. Vielleicht waren diese Flüge ganz harmlos und es wurden keine Waffen, sondern lediglich gespendete Bücher für Mädchenschulen oder Brücken – und Brunnenbauteile verladen. „Wir wissen es nicht“ – heißt es abschließend in der Pressemitteilung der BI.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen