Fußball macht Schule: 247 Kinder aus FVR-Ganztagsschulprojekt sind einem Verein beigetreten

Bad Neuenahr. Erfolge haben bekanntlich viele Väter – so auch das bundesweit einzigartige Pilotprojekt des Fußballverbandes Rheinland: „Fußball macht Schule – unterstützt durch voRWEg gehen“. Seit Beginn des Schuljahres 2012/2013 wurden in 108 Ganztagsschulen des Verbandsgebietes 134 Fußball-AGs ins Leben gerufen. Bis Ende des Schuljahres wurden von 124 AG-Leitern knapp 9.500 Stunden (das entspricht neun Lehrer-Vollzeitstellen) absolviert. Es nahmen fast 2.500 Schüler daran teil.

Pressekonferenz Fußball macht Schule
Ein gutes Team: Der Fußballverband Rheinland mit Präsident Walter Desch (2. von links) und Vizepräsident Alois Stroh (links), das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur mit Staatssekretär Hans Beckmann (2. von rechts) sowie RWE-Vertreter David Kryszons.

Mit diesen beachtlichen Zahlen wartete Alois Stroh, als Vizepräsident verantwortlich für das Projekt und damit einer der Erfolgsväter, bei einer Pressekonferenz an der Grundschule in Bad Neuenahr auf. „Im Laufe des Jahres konnten 247 Kinder in Vereine vermittelt werden“, betonte Stroh, der von der Dynamik des Projekts schwärmte und die Tatsache, dass keine einzige AG-Stunde ausgefallen ist, als einzigartig bezeichnete. Auch FVR-Präsident Walter Desch zeigte sich beeindruckt von der Dimension, die das Konzept in seiner Realisierungsphase angenommen hat. Dabei nannte er als weitere Erfolgsgaranten Marcel Mohr von der Geschäftsstelle, die Referenten für Schule und Fußball, die in den Kreisen die Kontakte zu den Schulen herstellten, aber auch die Schulbehörde und den Partner RWE.

Staatssekretär Hans Beckmann vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sprach von einem Konzept mit Hand und Fuß. „Wir haben aus Mainz den Segen gegeben, und der ist inzwischen unten angekommen. Die Zahlen sind wichtiger Indikator dafür, dass den Kindern Fußball Spaß macht. Zudem gelingt es, durch den Mannschaftssport Werte wie Fairness und Teamgeist zu vermitteln.“ Dem fügte David Kryszons als RWE-Vertreter noch hinzu, „dass hier Fähigkeiten entwickelt werden, die jeder im Berufsleben gebrauchen kann“. Von daher habe sich das finanzielle Engagement vollauf gelohnt.

AG Grundschule Bad Neuenahr
Eine der acht Fußball-AGs in der Grundschule Bad Neuenahr unter der Leitung von Klaus Warmth.

Hubert Rieck, Schulleiter der Grundschule Bad Neuenahr, an der Klaus Warmth acht AG-Stunden pro Woche leitet, stellte den hohen Stellenwert des Fußballs heraus und hat bisher nur positive Erfahrungen gemacht. „Mehr als hundert Schüler durchlaufen jede Woche das Projekt und profitieren dabei nicht nur was Motorik und Gesundheit angeht. Pädagogische Fortschritte zeigen sich in wachsender sozialer Kompetenz. Hier wird das Ich ins Wir integriert.“

Wie geht es nun weiter? Zu Beginn des neuen Schuljahres ist die Zahl der AGs auf 150 angewachsen, 138 AG-Leiter sind derzeit im Einsatz. „Wir wollen weiterhin ein zuverlässiger Partner sein, in den nächsten Monaten aber mehr und mehr unsere Vereine ins Projekt einbinden“, nannte Desch als vorrangige Ziele. Er erklärte auch seine Bereitschaft, andere Verbände bei Bedarf zu unterstützen. „Letztlich sind wir alle daran interessiert, dass der Sport im Ganztagsbereich verankert bleibt.“ Beckmann sah in der Kontinuität und der Qualifizierung der AG-Leiter ganz wichtige Eckpfeiler für die Zukunft des Projekts.

Damit Schule und Vereine gleichermaßen profitieren, fordert Stroh eine stärkere Vernetzung. „Dabei spielt der AG-Leiter eine zentrale Rolle.“ Größtes Startproblem stellte für Desch die Suche nach geeigneten Übungsleitern dar. „Die große Zahl an Bewerbern hat gezeigt, dass wir Fußballer im Vorteil sind.“ Und der Verband darf sich glücklich schätzen, über Leute wie Klaus Warmth zu verfügen, von dem Rektor Rieck sagt: „Der hat die Strenge eines Vaters und die Nachsicht eines Großvaters.“

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