Großer Andrang beim Flugplatzfest in Wershofen

Es war fast ein Gefühl wie auf dem Frankfurter Flughafen: pausenlos starteten und landeten Flugzeuge aller Art auf der Graspiste des Wershofener Segelflugplatzes. Doppeldecker, Motorflugzeuge und Ultraleichtflugzeuge die für Rundflüge abheben, und auch Flugzeuge von zahlreichen Gästen, die auf dem Luftweg zum Flugplatzfest nach Wershofen gekommen waren. Unterbrochen wurde dies nur von den vielen Vorführungen, die es zu erleben und bestaunen gab. Vom ultraleichten Motordrachen über historische Segelflugzeuge, Hubschrauber, Oldtimer und Kunstflieger gab es alles zu sehen, was sich so in die Luft erhebt. Höhepunkt der Veranstaltung war sicher die Stinson Reliant von 1943, ein beeindruckendes Flugzeug mit einem bulligen Sternmotor, welches im zweiten Weltkrieg von den Alliierten Luftstreitkräften als Transportflugzeug und Torpedoflugzeug verwendet wurde. Unter anderem kam die Reliant auch bei der Invasion in der Normandie zum Einsatz. Erwähnenswert sind aber auch die Flugakrobatik von Lufthansa-Pilot Stefan Marqua aus Köln mit seiner russischen Yak-52 TD und dem Pitts-Special-Team vom benachbarten Flugplatz Dahlemer Binz, die mit ihrem kleinen rot-weißen Doppeldecker ihre Pirouetten drehten. Abgerundet wurde das Programm von vielen interessanten Darbietungen der Wershofener Segelflieger, die ihre eleganten Fluggeräte auch mal anders als üblich zeigten, zum Beispiel als ein Motorflugzeug zwei Segler gleichzeitig in die Luft schleppte.

Mehrere tausend Menschen ließen sich das zweitägige Spektakel bei bestem Wetter am Samstag und Sonntag nicht entgehen. „Wir schätzen, dass insgesamt 6500-7500 Besucher bei unserem Flugplatzfest waren“, sagt Klaus Ohlenhardt, 1.Vorsitzender der Segelfluggruppe Wershofen. Besonders am Sonntag war der Andrang so groß, dass nachmittags etliche der von den Fliegern angebotenen Leckereien komplett ausverkauft waren. „Auf so einen Andrang waren wir einfach nicht vorbereitet, da kamen wir mit unseren Helfern schon an die Grenze,“ berichtet Ohlenhardt weiter. Aber nicht nur an den Verpflegungsständen war viel los, auch das Kinderparadies und die Hüpfburg waren stets dicht umringt. Leider konnten nicht alle geplanten Attraktionen auch stattfinden. Zwei Oldtimer konnten aufgrund technischer Probleme nicht kommen, und auch der Jettrainer vom Typ L-39 Albatros musste kurzfristig ausfallen. Etwas entschädigt wurden die Zuschauer dafür mit einer anderen Jetvorführung: Philip Baum beeindruckte mit seinem Turbinen-Modell eines Starfighters. Ironischerweise fiel ein anderer geplanter Höhepunkt im Programm dem guten Wetter zum Opfer, denn die Fallschirmspringer erhielten aufgrund des starken Flugverkehrs von den Fluglotsen keine Freigabe zum Absprung, was für die vielen Interessenten für einen Tandemsprung zwar sicher bedauerlich war, aber Sicherheit geht natürlich vor.

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