Insolvenzexperten wollen Krankenhaus- und Seniorenheim-Träger Katharina Kasper ViaSalus retten

Gesundheitsministerin sichert Unterstützung der Landesregierung zu

Foto: Katharina Kasper ViaSalus

Koblenz. Vergangenen Freitag hatte die Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die Betroffenen des Eigenverwaltungs-Verfahrens der „Katharina Kasper ViaSalus GmbH“ zu einem Gespräch nach Koblenz eingeladen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

 

Seit zwei Wochen unterstützt Insolvenzexperte Dr. Wichels die Geschäftsführung der ViaSalus GmbH als sogenannter „Chief Restructuring Officer“ (CRO) und ist somit für die Sanierung der in Schieflage geratenen ViaSalus GmbH verantwortlich. Als gelernter Mediziner hat sich Dr. Wichels bereits vor 17 Jahren auf die Restrukturierung und Neuausrichtung von Einrichtungen im Gesundheitswesen spezialisiert. In den vergangenen Jahren hat er zahlreiche Sanierungen von Gesundheitseinrichtungen – darunter eine ganze Reihe von Insolvenzen – begleitet und ist daher mit den aktuellen Herausforderungen der Katharina Kasper ViaSalus GmbH sehr gut vertraut. An seiner Seite saß Dr. Rainer Eckert. Dr. Eckert ist einer der renommierten deutschen Insolvenzverwalter und Restrukturierungsexperten. Er wird während des Eigenverwaltungsverfahrens als Sachwalter darauf achten, dass die Interessen der Gläubiger gewahrt bleiben.

Die beiden Insolvenzexperten haben sich in den vergangenen Tagen einen Überblick zur Situation der ViaSalus verschafft und auch die Gründe für die aktuelle wirtschaftliche Schieflage der ViaSalus näher untersucht: das Defizit beziffern die Experten mit ca. 12 bis 20 Millionen Euro insbesondere auf den Bereich der vier betroffenen Krankenhäuser. Das überrascht die Beiden nicht. Zahlreiche Krankenhäuser sehen sich derzeit schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen gegenüber. Viele haben dabei ihre Reserven in den vergangenen Jahren aufgebraucht und auch Insolvenzen sind dabei nicht mehr ungewöhnlich. Selbst größere Krankenhausgruppen unterschiedlicher Trägerschaften sind betroffen. Die dabei gemachten Erfahrungen zeigen uns aber auch: ein Neustart aus einer solchen Krise ist möglich.

Ziel der Sanierung soll es sein, die ViaSalus wieder wirtschaftlich „fit“ zu machen, damit sie ihrem tief verankerten christlichen Ziel auch in Zukunft nachgehen kann, Menschen zu helfen. Standortsicherheit und der Erhalt von Arbeitsplätzen soll bei allen Überlegungen ganz oben stehen. Dennoch werden auch strukturelle Veränderungen und damit verbundene schwierige Entscheidungen notwendig sein. Aus den ersten Gesprächen mit Mitarbeitern und Führungskräften an unterschiedlichen Standorten wurde deutlich, dass auch diese entsprechende Veränderungen einfordern.

Mit dem durch die Geschäftsführung eingeleiteten Eigenverfahren haben die Sanierer das erforderliche Instrumentarium zur Hand. Durch Insolvenzgeld verfügt man in dieser Situation über genügend Eigenmittel, um mit Ruhe und ruhiger Hand die zielführenden Sanierungsmaßnahmen umsetzen zu können. Das Team der Eigenverwaltung ist bereits in der vergangenen Woche mit der Ausarbeitung eines Zukunftsplans gestartet und wird diesen im Diskurs mit Mitarbeitern und Führungskräften voraussichtlich bis Ende März fertiggestellt haben. Selbstverständlich sucht man dabei  auch die Abstimmung zu den jeweils zuständigen Behörden und Organisationen, darunter insbesondere den Gesundheits- und Sozialministerien der jeweils zuständigen Bundesländer, wo die Gruppe ihre Häuser betreibt.

Man zeigte sich zuversichtlich, dass die ViaSalus am Ende gestärkt und mit einen „gesunden Kern“ aus der Sanierung hervorgehen wird, so dass ihre Existenz nachhaltig gesichert werden kann.

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