Junge Orgelelite in Trier – Der 9. Internationale Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis ist entschieden

Bernkastel-Kues. 2020 musste der Wettbewerb infolge der Pandemie abgesagt werden, im September 2021 fand er nun endlich statt: der 9. Internationale Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis. 26 junge Organistinnen und Organisten aus 8 Ländern hatten sich beworben und lieferten sich einen spannenden Wettbewerb auf der Orgel, der „Königin der Instrumente“ (Mozart), in diesem Jahr vom Deutschen Musikrat als „Instrument des Jahres“ ausgewählt.

„Der Wettbewerb findet seit 1999 statt und hat sich mittlerweile in der internationalen Orgelszene etabliert. Er erinnert an den 1904 in Bernkastel-Kues geborenen deutschen Orgelkomponisten, der in Trier Abitur machte und eine Zeit lang hier als Domorganist und als Organist an St. Paulin wirkte“, so Dr. Rainer Mohrs von der Schroeder-Gesellschaft. „Unser Anliegen ist, junge Menschen an die Musik dieses bedeutenden Künstlers unserer Region heranzuführen.“

Die Preisträger des Schroeder-Orgelwettbewerbs (von rechts nach links): Jakub Kapała (1. Preis), Hyelin Lee (2.), Hagen Heinicke (3. Preis und Publikumspreis)

Der Schroeder-Orgelwettbewerb hatte in diesem Jahr erstmals auch einen digitalen Teil: der 1. Durchgang fand pandemiebedingt über die Einsendung von Videos statt. Die mit Prof. Mareile Krumbholz (Köln), Prof. Pascale Rouet (Frankreich), KMD Martin Bambauer (Trier) und Prof. Johannes Geffert (Köln) prominent besetzte Jury prämierte aus dem digitalen Durchgang die besten Aufnahmen von Schroeders „Sechs Orgelchoräle über altdeutsche geistliche Volkslieder op. 11“. Die Videos können auf YouTube angeschaut werden. 9 Teilnehmer qualifizierten sich zum 2. Durchgang im Kloster Himmerod.  Aus dem Semifinale in Himmerod gingen drei Finalisten hervor. Diese boten am vergangenen Samstagabend an der Eule-Orgel in der Trierer Konstantin-Basilika mit Werken von Franck, Vierne, Guilmant, Elgar und Schroeder dem Publikum wie auch der Jury ein Klangfest mit romantischer und moderner Orgelmusik. Der 1. Preis in Höhe von 4.000 € ging an Jakub Kapała (Polen), der 2. Preis (2000€) an Hyelin Lee (Südkorea), der 3. Preis (1000€) sowie der Publikumspreis an Hagen Heinicke (Herford/Deutschland). Mit einem Förderpreis wurde Thibault Fajoles (Paris) ausgezeichnet.

„Der Hermann-Schroeder-Orgelwettbewerb im Rahmen des »moselmusikfestivals« ist eine schöne Tradition und wir sind glücklich, dass er in diesem Jahr unter den Pandemie-Auflagen durchgeführt werden konnte, denn es ist uns ein großes Anliegen, im Rahmen des Festivals auch junge Künstlerinnen und Künstlerinnen zu fördern.“, so Intendant Tobias Scharfenberger. „Dieses Engagement liegt uns besonders am Herzen und wir spüren gerade in dieser Zeit, in der infolge der Pandemie so viele Konzerte und auch Unterrichtsveranstaltungen an den Musikhochschulen ausfallen mussten, das große Interesse der Teilnehmer*innen, sich der anspruchsvollen Herausforderung des Orgelwettbewerbs zu stellen und endlich wieder spielen zu können.“

Der Schroeder-Orgelwettbewerb fand mit Unterstützung des Kultursommers Rheinland-Pfalz statt.

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