Kein Aprilscherz !: Institut für Lehrergesundheit eröffnet

An der Universität Mainz wurde heute das Institut für Lehrergesundheit eröffnet. Es soll die 42.000 staatlichen Lehrkräfte und die etwa 2.500 pädagogischen Fachkräfte arbeitsmedizinisch betreuen und deren Fitness erhalten, wie die Uni mitteilte. Institutsleiter Stephan Letzel gab als Ziel aus, Lehrer dabei zu unterstützen, Belastungen abzubauen und Ressourcen aufzubauen. Zu den Aufgaben des Instituts gehörten arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, Schulbegehungen, die individuelle Beratung von Lehrkräften und Schulleitern oder gesundheitsfördernde Maßnahmen.

Zu den häufigsten Beschwerden bei Lehrern zählen laut Letzel psychische und soziale Belastungen, altersbedingte Einschränkungen, Stimmüberlastung oder Rückenbeschwerden. Bildungsministerin Doris Ahnen betonte bei der Eröffnung, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung in Schulen hätten angesichts der „sich stetig verändernden und wachsenden Anforderungen“ an Lehrer einen hohen Stellenwert. Nur gesunde und gesundheitsbewusste Pädagogen könnten dauerhaft den Anforderungen gerecht werden. Das neue Institut ist an das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin an der Universitätsmedizin Mainz angegliedert. Es beschäftigt aktuell zehn Mitarbeiter.

Bis Ende 2012 sollen neben dem Institutsleiter 17 weitere Personen voll beschäftigt werden. Das Land hat für die ersten beiden Jahre insgesamt 2,5 Millionen Euro Finanzmittel eingeplant.

EAZ-Kommentar
Macht die Arbeit in der Schule krank? Nur jeder dritte Lehrer erreicht in der heutigen Zeit nach seiner beruflichen Laufbahn die reguläre Altersgrenze von 65 Jahren, wenn er in Pension geht. Inzwischen führt knapp die Hälfte der Lehrer, die sich vorzeitig pensionieren ließ, als Grund „Dienstunfähigkeit“ an. Warum ausgerechnet Lehrer? An Deutschlands Schulen herrscht Lehrermangel – heißt es. Aber nicht nur, weil in den Ländern nicht genügend Pädagogen eingestellt werden. Viele Lehrer sind einfach dienstuntauglich und werden deshalb pensioniert.

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