Ab 2021 mehr Angebote im ÖPNV

Neue Bus-Verbindungen im Landkreis Mayen-Koblenz 

Halten nur einige der zahlreichen neuen Linienpläne in den Händen: Landrat Dr. Alexander Saftig, Gaby Pauly, Abteilungsleiterin für ÖPNV im Kreishaus und Daniel Junghans, Bereichsleiter Verkehr und Wettbewerb beim Verkehrsverbund Rhein-Mosel.

Neue Linien, neue Ziele, dichte Taktungen, bessere Anbindungen, sinnvolle Verknotungen, unzählige Umsteigemöglichkeiten. So kann man den ÖPNV beschreiben, den es ab 2021 in Mayen-Koblenz geben wird. Durch ein Linienbündelungskonzept strebt man eine umfassende Verbesserung des Nahverkehrsangebotes im Landkreis an. Die Planungen von Kreisverwaltung und Verkehrsverbund Rhein-Mosel laufen schon seit einiger Zeit auf Hochtouren. Der Ausschuss für Umwelt, Klima und Verkehr wurde in seiner letzten Sitzung über den aktuellen Stand der Planungen informiert.

„Gerade für uns als ländlich geprägter Landkreis ist das aktuelle ÖPNV-Angebot nicht optimal, da teilweise wichtige Verbindungen nicht bestehen oder Linien nicht aufeinander abgestimmt sind“, bringt es Landrat Dr. Alexander Saftig auf den Punkt. Da die Konzessionen für Linien im Landkreis 2021 enden, wird man zum Jahreswechsel 2021-2022 mit einem vollkommen überarbeiteten Konzept an den Start gehen. Die Linien, wie man sie heute kennt, wird es nicht mehr geben. In Zukunft wird das Mayen-Koblenzer ÖPNV-Netz aus mehr als 60 aufeinander abgestimmten Einzellinien bestehen, die zu sechs sogenannten Linienbündeln zusammengefasst werden.

Diese Linienbündel sind verbandsgemeinde- und städteübergreifend und gliedern sich in Vordereifel, Maifeld, Pellenz, linke Rheinseite, rechte Rheinseite sowie den Stadtverkehr Andernach. Landrat Dr. Alexander Saftig freut sich schon heute auf die Umsetzung: „Das Konzept ist eine große Chance für unseren Landkreis. Es ist wegweisend für die weitere Entwicklung. Die Zukunft des Nahverkehrs liegt in integrierten, übergreifenden Lösungen und genau das bieten wir ab 2021.“

Durch Knotenpunkte besser umsteigen
Neben den zahlreichen Direktverbindungen wird auch das Umsteigen in Zukunft komfortabler möglich sein. Wesentlicher Bestandteil dafür sind die sogenannten Knotenpunkte, an denen Busse unterschiedlicher Linien getaktet aufeinandertreffen und so einen Umstieg auf andere Linien ermöglichen. „Heute ist es oft so, dass die einen Busse wegfahren, bevor andere an der Haltestelle sind. Das sorgt dafür, dass man ewig unterwegs ist und daher erst gar nicht mit dem Bus fährt“, so Saftig. In Zukunft soll ein großes aufeinander abgestimmtes Netz den Bürgern zahlreiche erreichbare Ziele bieten und das in einer akzeptablen Fahrzeit.

Was wird sich ändern?
Zum einen werden sich die innerstädtischen Erschließungen in Bendorf, Vallendar, Andernach, Mendig, Mayen und Weißenthurm stark verbessern. Auch die Einführung von Freizeitbussen wird neu sein, die touristische Highlights und besondere Einrichtungen des Landkreises erschließen. Einer der Freizeitbusse verbindet zum Beispiel Mayen, das Schloss Bürresheim, den Riedener Waldsee, den Laacher See und Andernach mit einer Direktverbindung.

Bei zahlreichen Wanderwegen, an den Erlebniswelten Grubenfeld oder in Andernach am Geysir wird es zusätzliche Stopps geben. An der Mosel werden erstmals beide Flussseiten außerhalb des Schülerverkehrs miteinander verbunden und auch die Radbeförderungskapazitäten werden ausgeweitet. Das Mayener Krankenhaus ist durch die neue Linienführung und eine neue Haltestelle deutlich besser zu erreichen. Von Bendorf und Vallendar aus wird es eine Direktverbindung zum Bubenheimer Gewerbegebiet und der Koblenzer Universität geben.

Neue Busse für neues Konzept
Nicht nur die Linien ändern sich, sondern auch die Busse selbst werden sich verbessern. Alle Busse werden barrierefrei mit niedrigem Einstieg sein, damit auch ältere Fahrgäste mit Rollatoren, Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen-Schieber bequemer ein- und aussteigen können. Alle Busse sollen übrigens über Klimaanlagen verfügen und der neuesten Abgasnorm entsprechen.

Wie geht es weiter bis 2021?
Bis Herbst erfolgen die Einbindung der Schülerverkehre, die endgültigen Abstimmungen sowie die erforderlichen Beschlüsse der Gremien. Danach geht es um die Vergabe. Eigenwirtschaftliche Verkehre, die ihre Kosten selbst tragen, haben Vorrang vor gemeinwirtschaftlichen Verkehren, die bezuschusst werden müssen. Daher erfolgt im Herbst 2019 zunächst eine Vorabbekanntmachung des neuen Linienkonzeptes.

Die Vorabbekanntmachung enthält alle wesentlichen Vorgaben wie Fahrpläne und Qualitätsvorgaben. Auf dieser Basis können sich Verkehrsunternehmen melden, die ein Linienbündel eigenwirtschaftlich betreiben möchten. Bietet kein Verkehrsunternehmen die Verkehrsleistung eigenwirtschaftlich an, erfolgt ab 2020 die europaweite Ausschreibung. Unabhängig von der Art der Vergabe, starten die neuen Linien zum 12.12.2021.

Alle wichtigen Informationen sowie die neu geplanten Linien findet man im Internet unter www.kvmyk.de (Suchbegriff: Linienkonzept).

 

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