Arbeitsmarktbericht Koblenz-Mayen

für den Monat Juni 2018

  • Kleines Sommerloch am Arbeitsmarkt
  • Arbeitslosenzahl leicht gestiegen
  • Weiterhin noch viele offene Ausbildungsstellen

Gesamtentwicklung

Kurz nach Beginn der Sommerferien ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Agenturbezirk leicht angestiegen. So sind Ende des Monats laut Statistik 10.405 Menschen arbeitslos gemeldet – 33 mehr als vor einem Monat, aber noch immer 414 weniger als vor einem Jahr. In den beiden Rechtskreisen des Sozialgesetzbuches (SGB), die die Arbeitslosigkeit regeln, zeigt sich die Entwicklung eher gegensätzlich. Während im Rechtskreis des SGB II, also bei den sogenannten Hartz IV-Empfängern, die auf Grundsicherung an-gewiesen sind, die Arbeitslosigkeit um 67 auf derzeit 6.222 zurück ging, stieg die Zahl der Erwerbslosen im Rechtskreis des SGB III, also bei denjenigen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind, um 100 auf 4.183 an. Vor einem Jahr waren hier 4.188 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Im SGB II waren es da-mals 6.631 Menschen. Aktuell werden damit im Agenturbezirk rund 40 Prozent der Erwerbslosen dem SGB III und 60 Prozent dem SGB II zugeordnet.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen – liegt wie im Mai bei 3,7 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 3,9 Prozent.

Stellenangebot

Die Betriebe der Region meldeten dem örtlichen Arbeitsgeberservice in diesem Monat 1.068 zusätzliche offene Stellen. Damit liegen der Agentur derzeit insgesamt 5.952 Arbeitsangebote vor.

Personengruppen

Gerade in den Sommermonaten wirkt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit überwiegend bei den jungen Leuten unter 25 Jahren aus. Sie verlassen in dieser Zeit die Schule, beenden ihre Ausbildung und können häufig erst nach den Ferien mit weiterführender Schule, Studium oder Ausbildung be-ginnen. So registrierten die Statistiker der Agentur eine Zunahme um 142 junge Leute auf nun 1.177. Das sind 31 mehr als vor einem Jahr. Erfahrungsgemäß sind die meisten von ihnen bis spätestens im September und Oktober versorgt, so dass in dieser Personengruppe die Arbeitslosigkeit auch wieder zurückgeht.

Bei den älteren Arbeitslosen ab 50 Jahren sank die Zahl um 86 auf 3.470 und liegt damit um 153 niedriger als im vergangenen Jahr. Sie stellen derzeit einen Anteil von 33,3 Prozent aller Erwerbslosen im Agenturbezirk. Die Zahl der Männer ohne Beschäftigung sank um 56 auf 5.736. Vor einem Jahr lag sie bei 5.967. Außerdem waren zum Monatsende 4.669 Frauen erwerbslos – 89 mehr als im Mai, aber 183 weniger als im Jahr zuvor. Damit sind derzeit rund 45 Prozent der Erwerbslosen Frauen und rund 55 Prozent Männer. 589 Menschen mit Schwerbehinderung waren im Juni arbeitslos gemeldet – 19 mehr als im Mai und 45 mehr als vor einem Jahr.

Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen liegt bei 5,7 Prozent. 2.862 Frauen und Männer, die bereits länger als ein Jahr auf Arbeitssuche sind, wurden von den Statistikern als Langzeitarbeitslose erfasst. Das sind 15 mehr als vier Wochen zuvor und 358 weniger als im Vorjahresmonat. Langzeitarbeitslose machen aktuell 27,5 Prozent der Arbeitslosen in der Region aus. Von den Menschen mit ausländischer Herkunft waren 2.632 von Arbeits-losigkeit betroffen. Das sind 74 weniger als im Mai, aber 105 mehr als im Jahr zuvor. Ihr Anteil an der Arbeitslosigkeit im Bezirk liegt derzeit bei 25,3 Prozent.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Beratungsjahres im vergangenen Oktober haben sich 3.171 junge Menschen bei der Agentur für Arbeit gemeldet, um Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Ausbildung zu erhalten. 1.126 von ihnen sind noch unversorgt. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgeber aus dem Bezirk 3.996 offene Ausbildungsstellen. Davon sind noch 1.616 Stellen unbesetzt. Damit kommen rein rechnerisch derzeit rund 1,4 unbesetzte Stellen auf jeden unversorgten Bewerber.

Entwicklung in den Regionen

In den Regionen, die zum Agenturbezirk gehören, entwickelte sich der Arbeitsmarkt wie gewöhnlich, recht unterschiedlich. Fast alle waren vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen, jedoch unterschiedlich deutlich.  So waren Ende Juni im Landkreis Ahrweiler 2.294 Arbeitslose gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs um 35 gegenüber dem Vormonat aber einem Rückgang um 139 gegenüber Juni 2017. Die Erwerbslosenquote liegt aktuell bei 3,3 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im vergangenen Jahr.

892 erwerbslose Menschen wurden im Landkreis Cochem Zell gezählt – 9 mehr als im Mai und 119 weniger als vor einem Jahr. Die Quote liegt jetzt bei 2,6 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Juni 2017. Um 28 auf 3.755 sank die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Mayen-Kob-lenz. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 82 Arbeitslose weniger. Das entsprach damals einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent. Jetzt liegt sie bei 3,2 Prozent. Im Koblenzer Stadtgebiet waren 3.464 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen – 17 mehr als im Mai, aber 74 weniger als im Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stagniert bei 5,6 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozent-punkte unter dem Wert vom Juni 2017.

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