Siegerkonzepte des „Zukunftspreises Heimat“ der Volksbank RheinAhrEifel ausgezeichnet

Dernau. Am 2. April 2014 zeichnete Dr. Theo Zwanziger, ehemaliger Präsident des Deutschen Fußballbundes, die Gewinner des Zukunftspreises der Volksbank RheinAhrEifel aus. Die festliche Preisverleihung der Siegerprojekte fand im Dagernova Culinarium in Dernau statt. Zu den Gewinnern zählten:

  • der Hospiz-Verein Rhein-Ahr e.V., der zusätzlich zu seiner langjährigen ambulanten Unterstützung Sterbender und ihrer Angehörigen 2015 ein stationäres Hospiz mit zehn Plätzen für die letzten Lebenstage eröffnen wird (erster Preis, dotiert mit 15.000 Euro),
  • das Unternehmen ALD Dreh- und Stanzteile GmbH mit seinem Geschäftsführer Najib Rostamzada, der mit der Firmenübernahme im Jahr 2012 25 Arbeitsplätze in unserer Heimat erhalten konnte (zweiter Preis im Wert von 3.000 Euro) und
  • die Spielgemeinschaft Eintracht Mendig/Bell, die durch den Zusammenschluss von drei Sportvereinen ihre Stärken bündelte und sich zu einer kraftvollen Gemeinschaft formte. Mit viel ehrenamtlichem Engagement schuf sie neue Möglichkeiten für den Fußballsport in der Region (dritter Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro).

Die charmante Moderatorin Jennifer Knieps, die amtierende Gebietsweinkönigin der Ahr, führte sympathisch durch den Abend. Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung von Edit Koledich (Violine), Sandor Mesko (Klavier) und Johann-Peter Taferner (Klarinette).

Im Sommer 2013 fiel der Startschuss für die sechste Runde des „Zukunftspreises Heimat“ der Volksbank RheinAhrEifel. Bis zum 30. September des vergangenen Jahres waren alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich am Ideenwettbewerb der Regionalbank zu beteiligen. Sowohl Schulklassen, Vereine, Initiativen, Gemeinden, gesellschaftliche Vereinigungen als auch mittelständische Unternehmen aus der Region konnten sich mit ihrem ganz persönlichen Wettbewerbsbeitrag um das attraktive Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro bewerben.

Aus insgesamt 117 eingereichten Bewerbungen wählte eine hochkarätig besetzte Jury die Preisträger aus. Zur Kommission unter dem Vorsitz von Stefan Hardt, Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, gehörten neben Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, Abt Benedikt Müntnich, Abtei Maria Laach, und Werner Böhnke, Aufsichtsratsmitglied der WGZ Bank AG Düsseldorf, auch Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel, an.

Glückliche Gewinner nehmen Preise in Empfang

Insgesamt drei stolzen Gewinnern konnten die Jurymitglieder zu ihrem Erfolg beim Zukunftspreis Heimat der Volksbank RheinAhrEifel eG gratulieren.

Den dritten Preis, dotiert mit 2.000 Euro, nahmen Jörg Lempertz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig, und der Vereinsvorsitzende Harald Heinemann stellvertretend für die Spielgemeinschaft Eintracht Mendig/Bell entgegen, die die Jury mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für den regionalen Fußballsport überzeugt hatte. Unter einem gemeinsamen Dach betreut die Kooperation rund 1.500 Mitglieder, 19 feste Teams – darunter 15 Jugendmannschaften – und zahlreiche Hobbymannschaften. Getreu dem genossenschaftlichen Gedanken „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ ist es mit dem Zusammenschluss von drei Sportvereinen gelungen, eine vereinseigene Sportstätte zu errichten, Aufstiegschancen für die einzelnen Mannschaften zu nutzen – alleine im Jahr 2013 ist es drei Seniorenmannschaften gelungen, in höhere Spielklassen aufzusteigen – sowie eine nachhaltige Jugendarbeit zu entwickeln und zu verfolgen.

3.000 Euro und die Auszeichnung für den zweiten Preis wurden Najib Rostamzada als Geschäftsführer der ALD Dreh- und Stanzteile GmbH überreicht. Im Jahr 2004 begannen die Unternehmensgründer, sich nach einem geeigneten Nachfolger für die Fortführung der in der Branche etablierten Firma umzuschauen. Nach fünf Jahren erfolgloser Suche, entschied man sich schweren Herzens für den Verkauf des Unternehmens an einen Mitbewerber. Da dieser aber nur am Namen und der Kundendatei interessiert war, hätte der Verkauf eine Standortverlagerung und damit die Schließung des Standortes Mayen bedeutet. Der Wegfall wichtiger Arbeits- und Ausbildungsplätze für Mayen und die Region wäre die unvermeidbare Folge gewesen. Das Blatt wendete sich, als Rostamzada im November 2009 vom bevorstehenden Verkauf der Firma erfuhr und sein Interesse an der Übernahme der ALD bekundete. Er überzeugte mit seinem Konzept, entschied sich gegen die sichere Anstellung als stellvertretender Geschäftsführer in einer anderen Firma und wagte den riskanten Schritt in die Selbstständigkeit. Seit dem 1. Januar 2012 leitet er die Geschäfte bei der ALD. Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erleichtert über das Weiterbestehen des Unternehmens, auch die Region kann dankbar dafür sein, dass 25 Arbeitsplätze in unserer Heimat erhalten bleiben konnten.

Auch der Betrag in Höhe von 15.000 Euro, ausgelobt für den ersten Preis, fand einen dankbaren Empfänger: den Hospiz-Verein Rhein-Ahr e.V. Die Vorsitzende Ulrike Dobrowolny nahm stellvertretend für die Vereinsmitglieder neben der Urkunde auch eine Skulptur des Zukunftspreises Heimat entgegen. Der Hospiz-Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sterbenden und deren Angehörigen konkrete Unterstützung anzubieten, und die Themen Sterben und Tod aus dem gesellschaftlichen Tabubereich zu führen. 90 Prozent der Bevölkerung haben den Wunsch, in ihrer gewohnten Umgebung zu sterben. Das, und die Begleitung der Betroffenen machen 61 ausgebildete ehrenamtliche Hospizmitarbeiter und ein Team aus hochqualifizierten Palliativcareschwestern für jährlich rund 300 Menschen in der Region möglich. In Anspruch nehmen können die kostenfreien Angebote des Hospiz-Vereins alle Bürgerinnen und Bürger im gesamten Ahrkreis, unabhängig von ihrer Konfession oder Weltanschauung. Damit schließt die Bürgerbewegung sowohl eine gesellschafts- als auch eine gesundheitspolitische Lücke. Aber vor allem hat der Hospiz-Verein mehr als 21 Jahre dafür gekämpft, in Zusammenarbeit mit den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und der Marienhaus Holding ein stationäres Hospiz im Ahrtal zu eröffnen. Dieses stationäre Angebot in Bad Neuenahr kommt all jenen zugute, deren Tod in Kürze bevorsteht und die weder im Krankenhaus oder häuslich-ambulant noch in einem Pflegeheim versorgt werden können. Nach der Fertigstellung des Hospizes mit zehn Plätzen im Jahr 2015 finden Sterbende im Ahrkreis und ihre Angehörigen endlich einen wohnortnahen Versorgungsort.

Starkes Engagement für die Region

Ihr Motto „Wir sind Heimat“ ist für die Volksbank RheinAhrEifel keine leere Worthülse. Mit der Ausschreibung des sechsten Zukunftspreises unterstreicht sie die Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Enge Beziehungen und die Entwicklung eines Heimatbewusstseins werden für den Erhalt der Wirtschafts- und Infrastruktur vor Ort immer wichtiger.

„Unsere Initiative „Zukunftspreis Heimat“ gibt Anstoß zum Nach- und Mitdenken. Wir sind sehr stolz darauf, dass auch im sechsten Jahr in Folge gute Ideen für unsere Heimat eingereicht wurden. Jedes einzelne Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, die Attraktivität unserer Region zu erhöhen. Der gemeinsame Lebens- und Wirtschaftsraum unserer Heimat ist es wert, ihn auch morgen und übermorgen aktiv zu gestalten und für die kommenden Generationen lebenswert zu erhalten“, beschrieb Elmar Schmitz die Beweggründe für den Ideenwettbewerb und kündigte an, den Zukunftspreis Heimat auch im Jahr 2014 erneut auszuschreiben.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen