Volksbank RheinAhrEifel zeichnet zum 11. Mal Engagement für die Heimat mit dem „Zukunftspreis Heimat“ aus

Unternehmerehepaar aus Daun erhält Ehrenpreis für besonderes gesellschaftliches Engagement

Polch – 12.04.2019. Die Volksbank RheinAhrEifel hat im Forum Polch den „11. Zukunftspreis Heimat“ verliehen. Insgesamt gingen 85 Bewerbungen ein. Elmar Schmitz, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank RheinAhrEifel, konnte mehr als 350 Gäste in Polch begrüßen. „Ehrenamtliches Engagement für unsere Heimat, für Menschen und Projekte, die einem am Herzen liegen, ist gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Mit dem Zukunftspreis Heimat sagen wir den Menschen, die Gutes tun für die Region Danke und unterstützen und würdigen ihren oftmals intensiven Einsatz“, betonte der Vorstandsvorsitzende und Jurymitglied bei seiner Begrüßung. Moderiert wurde die Preisverleihung von Annika Schooß, der amtierenden Gebietsweinkönigin des Weinanbaugebiets Ahr. Als Festredner sprach Uwe Fröhlich, Vorstandsvorsitzender der DZ Bank AG.

Einen Ehrenpreis für besonderes gesellschaftliches Engagement erhielt das Ehepaar Doris G. und Peter Lepper aus Daun, überreicht durch den Laudator und Vorsitzenden der Jury Werner Böhnke (li.), dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden der genossenschaftlichen WGZ-Bank. (Foto: Peter Seydel)

Den 1. Platz belegte der „Verein zur Förderung künstlerischen Nachwuchses Mendig“, kurz „Talentforum Mendig“. Er erhielt 15.000 Euro Preisgeld sowie die Skulptur „Profilkopf“ des verstorbenen Künstlers Manfred Hammes. Sie zeigt ein Auge, das die zwei Dimensionen des Sehens verdeutlicht: das Anschauen, also das Betrachten und das Einsehen als ein Erkennen und Verstehen. Mit dem Kunstwerk hat Manfred Hammes symbolisch eine Verbindung zum Zukunftspreis Heimat geschaffen: Er hat ein Zeichen gesetzt zum „Sehen“. Denn die Skulptur fordert auf, hinzuschauen, was um uns herum geschieht. Darüber hinaus vergab die Jury unter Vorsitz von Werner Böhnke erstmals einen Ehrenpreis. Dieser ging an das Unternehmerehepaar Doris G. und Peter Lepper aus Daun für ihr besonderes Engagement in der Vulkaneifel.

Nachwuchskünstler fördern

Das 1996 auf Initiative von Herbert Kranz gegründete „Talentforum Mendig“ fördert Nachwuchskünstler im Raum Mayen-Koblenz und unterstützt sie bei der Organisation, Gestaltung und Finanzierung von Ausbildung und Konzerten. Bislang wurden rund 100 junge Talente gefördert. Viele von ihnen sind mittlerweile überregional bekannt und gewannen beispielsweise den Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Landes- und Bundesebene. Darüber hinaus sind einige Geförderte fest in professionellen Orchestern engagiert oder unterrichten an Musikhochschulen. Viele sind der Region treu geblieben und leiten heute Chöre und Orchester. „Die Arbeit des Vereins, der heute von Christoph Kranz geleitet wird, sieht die Jury als förderungswürdig an, da sie ein wichtiger Baustein in der Entwicklung junger Künstler ist und damit einen elementaren Beitrag für die Entwicklung der Kultur in der Region leistet“, erklärte der Juryvorsitzende Werner Böhnke.

Insgesamt elf Initiativen und Vereine zeichnete die Jury beim 11. Zukunftspreis Heimat der Volksbank RheinAhrEifel aus. (Foto: Peter Seydel)

Das interkulturelle Miteinander fördern

Platz 2, der mit 3.000 Euro dotiert ist, ging an den TV Weißenthurm. Der Traditionsverein TV Weißenthurm wurde vor 150 Jahren gegründet. Unter dem Motto „Für mich, für uns, für alle“ fördert er nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch das interkulturelle Miteinander. Konkret geht es etwa um die Integration ausländischer Mitbürger sowie um die Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Eltern können einen Bildungsgutschein beantragen und das Vereinsangebot in Anspruch nehmen. Hinzu kommen Veranstaltungen wie Familientage oder Aktivitäten wie das Sportabzeichen. „Das Projekt sieht die Jury als förderungswürdig an, da der Verein offen ist für Flüchtlinge, Migranten und benachteiligte Menschen. Hier wird nicht nach Herkunft, Hautfarbe oder Religion unterschieden, sondern es zählen sportliche Leistungen und der Spaß am gemeinsamen Hobby“, betonte Laudator und Jurymitglied Pater Andreas Werner, Prior-Administrator der Benediktiner-abtei Maria Laach.

Wertschätzung regionaler Lebensmittel fördern

Den 3. Platz sicherte sich die Gourmetvereinigung „Ahrtal de Luxe“ mit ihrem Projekt „Tag der Ahrtalküche – Jugend schmeckt Heimat“. Sie gewann 2.000 Euro. Die Gourmetvereinigung „Ahrtal de Luxe“ veranstaltete 2018 zum dritten Mal den „Tag der Ahrtalküche – Jugend schmeckt Heimat“. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Sternekoch Hans Stefan Steinheuer gemeinsam mit den Köchen des Köchemarktes Bad Neuenahr. Ziel ist es, Schülern einen Weg zu zeigen, abseits vom Fast Food, hin zur gesunden Ernährung und zur Wertschätzung im Umgang mit Lebensmitteln. Sie lernen regionale Produkte kennen, entwickeln Rezepte und sammeln Erfahrung bei der Zubereitung. In der Finalrunde kochen einzelne Teams vor einer Fachjury. „Das Projekt ist aus Sicht der Jury förderungswürdig, da viele Schüler zu wenig über gesunde Ernährung wissen und die Debatte um die Einführung eines entsprechenden Schulfaches bislang nicht umgesetzt wurde“, erklärte Laudator und Jurymitglied Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz.

Nachhaltiges Engagement für die Vulkaneifel

Das Ehepaar Doris und Peter Lepper erhielt einen Ehrenpreis für sein nachhaltiges wirtschaftliches, kulturelles und soziales Engagement in der Region. Über den von der Familie gegründeten Bürgerdienst e.V. wird jährlich ein sechsstelliger Spendenbetrag vergeben. Die „Lepper Stiftung“, in die das gesamte Vermögen der Eheleute eingebracht wird, unterstützt viele regionale Projekte. Unter anderem erhielt das Krankenhaus Daun ein Herzkatheterlabor. Daneben finanziert die Stiftung Stipendien und Krebsforschungseinrichtungen. Werner Böhnke betonte: „Doris und Peter Lepper stehen für ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für ihr Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt. Sie stützen ihr Verhalten auf Tugenden, die den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg zum Ziel haben, ohne dabei den Interessen der Gesellschaft entgegenzustehen. Sie wirtschaften nachhaltig. Sie tun dies aus einer Verbundenheit zur Region heraus und mit einem ganz eigenen Verantwortungsgefühl.“

Die Stadt Mayen nachhaltig stärken

Einen mit 2000,- Euro dotierten Sonderpreis nahm die Mayener Initiative „MY-Gemeinschaft“ entgegen. Die MY-Gemeinschaft ist eine Vereinigung von Firmen aus Mayen mit dem Ziel, die Lebensqualität der Stadt in den Bereichen Einkaufen, Ausbildung und Arbeiten, Wohnen, Bildung, Freizeit und Kultur zu verbessern und sie so dauerhaft zu stärken. Organisiert werden Aktivitäten wie verkaufsoffene Sonntage, der „Burgfestspielabend“ und das „Drehorgelfestival“. Besonders in der Neuauflage des Weihnachtsmarktes hat sich die MY-Gemeinschaft verdient gemacht und etwa einen Taler entwickelt, der dort als Zahlungsmittel eingesetzt wird. „Mit diesem Sonderpreis möchte die Jury Bürger, Unternehmen und Politik in Mayen ermutigen, künftig noch stärker gemeinsam für ihre Stadt einzutreten und sich zu engagieren – getreu dem Motto ‚gemeinsam geht mehr‘“, betonte Jurymitglied Bernd Kaltenhäuser, Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank.

Jeweils 500 Euro Preisgeld für sechs weitere Gewinner

Die Jury hat in diesem Jahr sechs weitere Projekte ausgezeichnet, die jeweils 500 Euro Preisgeld erhielten. Der Verein „Altenhilfe daheim“ aus der Vordereifel ermöglicht alten, hilfsbedürftigen Menschen ein Leben in den eigenen vier Wänden, so lange es möglich ist. Die Ortsgemeinde Antweiler fördert seit vielen Jahren durch gezielte Initiativen den Zusammenhalt im Dorf und schafft es so, dass auch junge Familien den Ort als Lebensmittelpunkt in Betracht ziehen und das Dorfleben weiterentwickelt wird.

Der Verein „Die Brücke Mendig“ fördert die Nachbarschaftshilfe im Ort. Die Mitglieder organisieren Besuche, Pflegemaßnahmen oder Reinigungsarbeiten, übernehmen Fahrdienste und beraten rund um die Themen altersgerechtes Wohnen und Seniorensicherheit.

Der Verein „Natur- und Kulturinitiative Streuobstwiesen Kottenheim“ setzt sich für den Erhalt der Kulturlandschaft um Kottenheim ein und hier besonders für die Streuobstwiesen. Bei der Durchführung setzt die Initiative auf Nachbarschaftsaktionen, zertifizierte Obstbaumpfleger und den Einsatz von Vereinsmitgliedern. Mithilfe digitaler Mittel möchte der Verein auch junge Leute für das Vorhaben begeistern.

Die Bürgerinitiative „Winningen im Lichterglanz“ konzipierte und organisiert eine Neuauflage des traditionellen Weihnachtsmarktes, der heute als vorweihnachtliches Event tausende Besucher in den Ort bringt.

Der „Jugend-Hilfe-Verein Kreis Ahrweiler“ unterstützt Jugendliche rund um die Schwerpunkte Berufsorientierung und Berufsbilderkennung. Mittels verschiedener Projekte schafft er Angebote für junge Menschen mit persönlichen und beruflichen Problemen.

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