Neues Umfeld am Vierherrenstein

Dahlem/Oberes Kylltal. Etwas unauffällig stand über lange Zeit im Wald zwischen Dahlem und Esch (Rheinland-Pfalz) ein mehr als 500 Jahre alter Grenzstein aus Basalt. „Die älteste, mir vorliegende Quelle über den Vierherrenstein“ – so schreibt der Heimatforscher Hubert Pitzen – „trägt das Datum vom 15. April 1501. Es ist eine Urkunde über das in Stadtkyll am Mittwoch nach Ostern abgehaltene Vogtsgeding. Das Schöffenweistum des Hofes Stadtkyll beginnt und endet immer beim Vierherrenstein am Heidenkopf. Später taucht der Name Vierherrenstein auch im Schöffenweistum von Glaad und Sengersdorf – einer ehemaligen Wüstung – auf.“ Dieser Grenzstein war in früheren Jahren der Treffpunkt der Herrschaften von Jünkerath, Kronenburg, Schmidtheim und vermutlich von Blankenheim. So findet man in den Stein eingemeißelt die Wappen und die Anfangsbuchstaben

• IVNG    für Jünkerath
• KRON  für Kronenburg
• SCHM  für Schmidtheim
•  Das vierte nicht (mehr) erkennbare Wappen galt offenbar der Herrschaft Blankenheim.

Der Vierherrenstein ist seit jeher ein markanter Punkt für Touristen, Wanderer und Pilger des Jakobusweges, aber auch für Spaziergänger aus der näheren Umgebung. Das Umfeld dieses Steines ist in jüngster Zeit etwas aufgewertet worden.
Auf einer großen Tafel – wie im Bild erkennbar – ist auf der linken Seite der grafische Verlauf des Jakobspilgerweges  dargestellt; auf der rechten Seite sind neben der Geschichte und Legende zum Jakobspilgerweg Informationen zum Vierherrenstein selbst, zur Römerstrasse, zur ehemaligen Zement-Ziegelei und zu den Orten Esch und Dahlem zu lesen.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Dahlemer Eifelvereinsgruppe die grafische Darstellung des besagten Pilgerweges von Kronenburg bis Bad Münstereifel in Auftrag gegeben hatte, weil es an einer solchen Grafik bisher fehlte. In Abstimmung mit der St. Jakobus-Gesellschft wurde die grafische Darstellung der Teilstrecke bei der dafür allein zuständigen Firma in Luxemburg bestellt. Maßgebend für dieses Unternehmen ist der Pilgerweg selbst, sowie der Korridor in einem Kilometer Umfeld. So erklärt es sich, dass einige Orte im Verlauf der Strecke punktuell nicht ganz präzise platziert sind.

Die Idee zur Gestaltung der Trägerkonstruktion am Vierherrenstein stammt von der Firma Günter Knie, Dahlem. Mit erheblichem persönlichen Arbeitsaufwand ist es gelungen, eine in das Umfeld passende Konstruktion zu platzieren. In Anlehnung an die in der Nähe des Vierherrensteines verlaufende Römerstrasse, die in den letzten Jahren erheblich an Aufwertung erfahren hat, verdeutlichen die beiden von der Firma GDF-Atelier hergestellten Rundsäulen ehemalige römische Meilensteine.

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