Positive Arbeitsmarkt-Bilanz des Jahres 2018

  • Arbeitslosigkeit in 2018 weiter gesunken
  • Große Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen
Heribert Wilhelmi und Stefanie Adam, Agentur für Arbeit Trier

Trier. Auch im Jahr 2018 ist die Zahl der Arbeitslosen in der Region Trier, wie bereits im Jahr 2017, weiter gesunken. Im Durchschnitt befanden sich 9.418 Menschen in Arbeitslosigkeit. Im Vergleich zu 2017 sind dies 1.149 Arbeitslose weniger und ein prozentualer Rückgang von 10,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote ist von 3,7 Prozent auf 3,2 Prozent gesunken. Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier schätz die Situation positiv ein: „Der Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und es besteht eine hohe Nachfrage an Arbeitskräften. Unser Ziel für das neue Jahr ist es, durch gezielte Unterstützung den Arbeitslosen neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“

Der Rückgang der Arbeitslosen ist in fast allen Personengruppen zu beobachten. So waren in 2018 5.154 Männer arbeitslos, 633 Männer bzw. 10,9 Prozent weniger als noch 2017. Bei den Frauen lag der Rückgang von 4.780 auf 4.264 bei 516 Frauen und 10,8 Prozent. Nach dem fluchtbedingten Anstieg der arbeitslosen Ausländer in den vorherigen Jahren, sinkt der Bestand der deutschen und ausländischen Arbeitslosen in 2018 prozentual in ähnlichem Umfang. 2018 verringerte sich der Bestand der deutschen Arbeitslosen um 11,0 Prozent und der, der ausländischen Arbeitslosen um 10,2 Prozent. Das ist ein Rückgang von 914 arbeitslosen Deutschen auf nun 7.391 Personen sowie 230 Ausländern auf 2.014 Personen. Auch konnten 89 mehr Schwerbehinderte in 2018 ihre Arbeitslosigkeit beenden als noch im Jahr zuvor. 2017 waren es 743 arbeitslose Schwerbehinderte, in 2018 lag die Zahl bei 654.

Einer Personengruppe fiel es jedoch deutlich schwerer die Arbeitslosigkeit zu beenden: den Arbeitslosen ohne Berufsabschluss. 4.132 Menschen mit einer Berufsausbildung waren in 2018 durchschnittlich arbeitslos, 509 weniger als in 2017. Jedoch nahm die Zahl der Arbeitslosen ohne Berufsabschluss um 181 Personen von 4.309 auf 4.491 zu. „Nur bei circa jeder fünften offenen Stelle ist die Berufsausbildung nicht relevant. Ohne entsprechende berufliche Qualifikationen ist es immer schwieriger den Weg aus der Arbeitslosigkeit zu finden.“, beurteilt Heribert Wilhelmi die Lage. „Mithilfe von geförderten Weiterbildungen, auch schon vor Eintritt einer möglichen Arbeitslosigkeit, versuchen wir diese Personen zu unterstützen.“ Die Unterstützung und Förderung von geringer qualifizierten Personen ist einer der Hauptaugenmerke bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern in der Region. Denn ist eine Person ohne Berufsausbildung arbeitslos, ist die Tendenz zu längeren Arbeitslosigkeitsdauern höher als bei den ausgebildeten Personen. Im Zuge des neuen Qualifizierungschancengesetzes, das mit Januar 2019 in Kraft tritt, werden dabei neue Möglichkeiten, auch an der Schnittstelle der Agenturen und Jobcenter zu den Betrieben geschaffen.

Der Blick auf die Entwicklung der Langzeitarbeitslosen, also Arbeitslosen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, zeigt, dass es immer häufiger gelingt auch Personen mit teils schwierigeren Lebenslagen einen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Von den ehemals 2837 Langzeitarbeitslosen in 2017 verblieben in 2018 nur durchschnittlich 2.369 in einer länger anhaltenden Arbeitslosigkeit, das ist ein Rückgang von 16,5 Prozent. Auch für das Jahr 2019 ergeben sich für diese Personengruppe durch das sogenannte Teilhabechancengesetzt neue Möglichkeiten Wege auf den Arbeitsmarkt zu finden.

Die Anzahl der bei der Agentur für Arbeit Trier gemeldeten offenen Stellen, aus denen die Arbeitslosen unter anderem ihre Angebote auswählen können, lag auch 2018 auf einem konstant hohen Niveau von durchschnittlich 4.883, auch wenn die Unternehmen in den Monaten des Jahres 2018 mit 14.121 zu 16.018 in 2017 weniger neue Stellen meldeten als im Jahr zuvor. Die meisten offenen Stellen sind in der Arbeitnehmerüberlassung gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und dem Gastgewerbe zu finden. Auch wenn der Großteil der Stellen sofort zu besetzen war, dauert es immer länger bis ein geeigneter Mitarbeiter gefunden werden kann. Im Jahr 2017 konnte nach durchschnittlich 132 Tagen eine erfolgreiche Suche vermeldet werden, in 2018 waren es schon 143 Tage. Mehr als ein Viertel der Stellen sind sogar länger als sechs Monate unbesetzt. Am schwierigsten zu besetzen sind dabei die Arbeitsstellen, die sich an Fachkräfte mit Berufsausbildung richten.

 

 

 

 

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