Pressegespräch der Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, am 1. Februar 2019 in Koblenz

Statement Dr. Reinhard Wichels, CRO der Katharina Kasper ViaSalus GmbH

 Sehr geehrte Frau Ministerin, Sehr geehrte Damen und Herren!

Frau Ministerin, ich danke Ihnen im Namen von ViaSalus sehr herzlich für Ihre heutige Initiative, die Betroffenen an einen Tisch zu holen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Vorab möchte ich mich kurz vorstellen: Als gelernter Mediziner habe ich mich vor 17 Jahren auf die Restrukturierung und Neuausrichtung von Einrichtungen im Gesundheitswesen spezialisiert. In den vergangenen Jahren habe ich zahlreiche Sanierungen von Gesundheitseinrichtungen – darunter eine ganze Reihe von Insolvenzen – begleitet und bin daher mit den aktuellen Herausforderungen der Katharina Kasper ViaSalus GmbH sehr gut vertraut. Seit letzter Woche unterstütze ich die Geschäftsführung der ViaSalus GmbH als „Chief Restructuring Officer“ (CRO) und bin somit für die Sanierung der ViaSalus GmbH verantwortlich.

An meiner Seite sitzt Dr. Rainer Eckert, den ich Ihnen ebenfalls vorstellen darf. Dr. Eckert ist einer der renommierten deutschen Insolvenzverwalter und Restrukturierungsexperten. Er wird während des Eigenverwaltungsverfahrens als Sachwalter darauf achten, dass die Interessen der Gläubiger gewahrt bleiben.

Wir haben uns in den vergangenen Tagen einen Überblick zur Situation der ViaSalus verschafft und auch die Gründe für die aktuelle wirtschaftliche Schieflage der ViaSalus näher untersucht: das Defizit entfällt insbesondere auf den Bereich der Krankenhäuser. Das überrascht uns nicht, zahlreiche Krankenhäuser sehen sich derzeit schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen gegenüber. Viele haben dabei ihre Reserven in den vergangenen Jahren aufgebraucht und auch Insolvenzen sind dabei nicht mehr ungewöhnlich. Selbst größere Krankenhausgruppen unterschiedlicher Trägerschaften sind betroffen. Die dabei gemachten Erfahrungen zeigen uns aber auch: ein Neustart aus einer solchen Krise ist möglich.

Ziel der Sanierung ist es, die ViaSalus wieder wirtschaftlich „fit“ zu machen, damit sie ihrem tief verankerten christlichen Ziel auch in Zukunft nachgehen kann, Menschen zu helfen. Standortsicherheit und der Erhalt von Arbeitsplätzen steht bei allen unseren Überlegungen ganz oben. Dennoch werden auch strukturelle Veränderungen und damit verbundene schwierige Entscheidungen notwendig sein. Aus den ersten Gesprächen mit Mitarbeitern und Führungskräften an unterschiedlichen Standorten wird deutlich, dass auch diese entsprechende Veränderungen einfordern.

Mit dem durch die Geschäftsführung eingeleiteten Eigenverfahren haben wir dazu das erforderliche Instrumentarium zur Hand. Durch Insolvenzgeld verfügen wir über genügend Eigenmittel, um mit Ruhe und ruhiger Hand die zielführenden Sanierungsmaßnahmen umzusetzen.

Das Team der Eigenverwaltung hat in dieser Woche mit der Ausarbeitung eines Zukunftsplans gestartet und wird diesen im Diskurs mit Mitarbeitern und Führungskräften voraussichtlich bis Ende März fertigstellen. Selbstverständlich suchen wir dabei auch die Abstimmung den jeweils zuständigen Behörden und Organisationen, darunter insbesondere den Gesundheits- und Sozialministerien.

Wir sind zuversichtlich, dass die ViaSalus am Ende gestärkt und mit einen „gesunden Kern“ aus der Sanierung hervorgehen wird, so dass ihre Existenz nachhaltig gesichert ist. Dafür bitten wir um Unterstützung.

Ich danke Ihnen!

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