Das LJV-Saugatter Hunsrück ist eingeweiht

Im LJV-Saugatter Hunsrück leben derzeit sieben Wildschweine. Quelle: Giovannini/LJV RLP

Mit einer Einweihungsfeier öffnete das LJV-Saugatter Hunsrück am 4. September seine Pforten. Der Übungsbetrieb soll im Frühjahr 2022 starten.

(Gensingen, 08. September 2021) „Es ist vollbracht! In Rheinland-Pfalz existiert mit dem heutigen Tag offiziell ein Schwarzwildgatter für die Ausbildung von Jagdgebrauchshunden zur Sauenjagd“, verkündete Dieter Mahr, Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV), stolz. „Unser LJV-Saugatter Hunsrück reiht sich somit als zwanzigstes Gatter in die Liste der bundesweit existierenden Einrichtungen dieser Art ein. Diese Gatter werden nach den Vorgaben der Kompetenzgruppe Schwarzwildgatter e.V. errichtet und tierschutzgerecht betrieben.“ LJV-Präsident Mahr bedankte sich beim rheinland-pfälzischen Umweltministerium für die Unterstützung beim Erwerb des Geländes und beim Bau der Anlage. Insgesamt hatte das Ministerium eine Gesamtförderung von rund 500.000 Euro aus Mitteln der Jagdabgabe für das rund acht Hektar große LJV-Saugatter Hunsrück bewilligt.

Das LJV-Saugatter Hunsrück befindet sich in der Umgebung von Kastellaun. Dort werden derzeit sieben Wildschweine auf ihre zukünftige Arbeit vorbereitet.

LJV-Vorstandsmitglied Dr. Hans Detlef Meyer, der als Projektleiter insbesondere für die Errichtung der neuen Anlage verantwortlich war, lobte während der Einweihungsfeier das besondere Engagement des Gatter-Teams und übergab die Ernennungsurkunden als Gattermeister an Thomas Ricklin-Thiry (1. Gattermeister), Christian Meyer (2. Gattermeister) und Bernhard Haus (Gattermeister).

Dr. Christina Jehle von der Kompetenzgruppe Schwarzwildgatter e.V. übergab das Zertifikat als anerkanntes Schwarzwildgatter zur Verhaltensanpassung und Verhaltensbewertung von Jagdhunden für eine waidgerechte Schwarzwildjagd an LJV-Präsident Mahr, LJV-Vorstandsmitglied Dr. Meyer und das Gattermeister-Team Ricklin-Thiry und Meyer.

Josef Kinnen vom Orden „Silberner Bruch“ sprach in seinem Grußwort über die Bedeutung einer waidgerechten Jagd – insbesondere beim Schwarzwild – und übergab einen Koffer und Materialien zur Behandlung von veterinärmedizinischen Notfällen an das Gattermeister-Team – verbunden mit der Hoffnung, den Koffer und dessen Inhalt möglichst nie ernsthaft benutzen zu müssen.

Auch wenn das LJV-Saugatter Hunsrück nun offiziell eingeweiht ist, finden derzeit noch keine Übungsstunden statt. Der eigentliche Betrieb wird im Frühjahr 2022 starten.

Jagdhundeausbildung im Schwarzwildgatter

Die Ausbildung von Jagdhunden muss praxisnah erfolgen, dazu gehört je nach Rasse auch die Ausbildung mit lebenden, zahmen Wildschweinen. Die Hunde sollen lernen, ihre Aufgabe erfolgreich zu lösen, ohne sich selbst zu gefährden. Sie müssen Wildschweine schnell finden, sie aus dem Gestrüpp treiben und dennoch einen respektablen Abstand einhalten.

Die Ausbildung ist tierschutzgerecht für Hund und Wildtier. Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover haben gezeigt, dass die Hundearbeit im Ausbildungsgatter weder für die dort eingesetzten Wildschweine noch für die Hunde Stress bedeutet.

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