DRK zieht erste Bilanz des Flut-Einsatzes

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Nach der Unwetterkatastrophe im Ahrtal wird sich am heutigen Donnerstag die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein Bild von der Lage machen. Gerda Hasselfeldt wird in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine ambulante Arztpraxis des DRK besuchen (11.00 Uhr). Sie will zudem ein erstes Fazit des bisherigen Einsatzes ziehen, auf die kommenden Wochen blicken und sich dazu äußern, wie gut Deutschland auf solche Katastrophen vorbereitet ist. Kürzlich hatte Hasselfeldt bereits eine bessere Prävention gefordert und darauf verwiesen, dass Wetterextreme in den nächsten Jahren zunehmen werden.

Die Zahl der Todesopfer der Flut von vergangener Woche stieg im am härtesten getroffenen Kreis Ahrweiler bis Mittwoch auf 125. Zudem wurden 764 Verletzte gezählt, 155 weitere Menschen galten noch immer als vermisst. Insgesamt sind fast 42.000 Menschen von dem Unglück betroffen. Teile der Region haben noch immer weder Wasser noch Strom.

Mittlerweile sieht das Technische Hilfswerk (THW) kaum noch Chancen, Überlebende in den Trümmern zu finden. Vizepräsidentin Sabine Lackner sagte am Mittwoch: «Wir suchen aktuell noch nach Vermissten, etwa beim Räumen der Wege oder Auspumpen der Keller.» Es sei aber inzwischen leider sehr wahrscheinlich, dass man Opfer nur noch bergen könne und nicht mehr retten.

Gleichzeitig warnten die Behörden vor Gefahren im Schlamm: Wegen einer möglichen Verbreitung von Darmbakterien und Viren in Überschwemmungsbieten riet etwa das Gesundheitsamt des Kreises Trier-Saarburg und der Stadt Trier zu besonderen Hygienemaßnahmen.

Stark beschädigt sind in der Region auch viele Kläranlagen, Abwasserkanäle, Anlagen und Leitungen der Wasserversorgung sowie Hochbehälter. Am Donnerstag wird die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) sich eine Kläranlage in Sinzig anschauen. Vorab sagte sie: «Die Extremwetterkatastrophe hat unfassbares Leid bei den Menschen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten hinterlassen.» Auch hätten die Wassermassen vor Ort dramatische Zerstörungen und Schäden auch an der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur verursacht, deren genaues Ausmaß bislang nicht bekannt sei. «Umso wichtiger ist es, dass wir uns sobald als möglich ein klares Bild über die Lage verschaffen.»

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