Genossenschaften – ein kraftvolles Segel für den ländlichen Raum

Altenkirchen. „Genossenschaften sind ein kraftvolles Segel, um die ländlichen Räume nach vorne zu bringen. Aber sie bedürfen der Unterstützung durch den Staat, sowohl finanziell als auch bei der Bewältigung administrativer Aufgaben.“ Dieses Fazit zieht der Vorsitzende des Landkreistages, Landrat Günther Schartz, aus der Veranstaltung, die der Landkreistag zum Thema „Genossenschaften im ländlichen Raum“ durchgeführt hat.

Die mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft besuchte Tagung fand in Altenkirchen und damit in der Region statt, in der Friedrich Wilhelm Raiffeisen wirkte und seine Genossenschaftsidee begründete. Landrat Michael Lieber freute sich daher, dass seine Kreisverwaltung Tagungsort für das topaktuelle Thema war. In seiner Einführungsrede betonte Schartz den besonderen Wert von Genossenschaften als Organisationsform der Selbsthilfe für die Menschen im ländlichen Raum: „Genossenschaften tragen gewissermaßen den Wesenskern der Demokratie in sich. Sie bauen auf Solidarität auf, sind bodenständig, in der Region verwurzelt und absolut nachhaltig!“

Hermann Kerler, Vorsitzender des Vereins ProNah im Unterallgäu betonte in seinem Leitreferat „Selbst ist die Region“ die Rolle der Genossenschaften als zusätzliche Triebfeder für die Belebung von Dörfern und für die Lösung drängender Probleme vor Ort, indem sie die Kompetenzen vor Ort nutzen und die Bürgerbeteiligung praktisch zum Geschäftsmodell machen. Die Geschäftsführerin der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz, Heike Arend, wagte einen Ausblick in die Zukunft und zur Rolle von Genossenschaften zur Stärkung neuer Orte. Siegmar Müller, der Landesobmann der rheinland-pfälzischen Sparkassen, gab einen Einblick in das Engagement der Sparkassen bei der Förderung und Beratung von Genossenschaftsgründungen und konnte sich vorstellen, einige der heute besprochenen Aspekte in die aktuellen Beratungen der Sparkassen zum Thema Gleichwertige Lebensverhältnisse einfließen zu lassen.

In vier Impulsvorträgen wurden Erfolgsmodelle aus der Praxis vorgestellt, die zeigen, wie engagiert die Menschen vor Ort ihren ländlichen Raum gestalten. Dazu gehörten die Genossenschaft am Pulvermaar, die Nachbarschaftshilfe und Pflegeangebote organisiert, das genossenschaftliche Gymnasium Speicher und die Wäller Energiegenossenschaft aus Landrat Liebers Landkreis.

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