Handel spricht von trübem Geschäft in Vorweihnachtszeit

Mainz (dpa/lrs) – Die Corona-Regeln haben in diesem Jahr das für den Einzelhandel in Rheinland-Pfalz wichtige Weihnachtsgeschäft gebremst. Verhalten sei es insgesamt gelaufen, sagte der Präsident des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz, Jan Sebastian, der Deutschen Presse-Agentur. «Man hofft, dass die Menschen online ihre Geschenke nicht erhalten und dann in die Stadt strömen» Nicht nur in Mainz, wo Sebastian ein Juweliergeschäft hat, auch im Rest des Landes sehe das Weihnachtsgeschäft trüb aus. Nach einer Umfrage des Handelsverbands unter 84 Einzelhändlern waren rund 40 Prozent mit der Umsatzentwicklung in der dritten Adventswoche unzufrieden. Im Vergleich zu 2019 gehen sie von einem Umsatzverlust von etwa 25 Prozent aus.

Patrick Sterzenbach, Vorstandsvorsitzender der Händlervereinigung City-Initiative Trier, sagte mit Blick auf Trier: «Am ersten Adventswochenende lief alles einigermaßen normal» Doch die daraufhin eingeführte 2G-Regel hätten die Einzelhändler zu spüren bekommen. Dann durften nur noch Geimpfte oder Genesene in Läden. Viele Kunden seien weggeblieben, sagte Sterzenbach. «Wir können locker von einem Umsatzminus von 30 bis 40 Prozent reden» Diese Einbrüche seien in der Weihnachtszeit besonders schmerzhaft.

Die 2G-Regel erfordere grundsätzlich einen höheren Arbeitsaufwand, sagte Sterzenbach. «Die Mitarbeiter müssen an den Türen stehen und können sich nicht mehr um die Kunden kümmern» Weitere Anstellungen seien aber angesichts der Umsatzeinbrüche undenkbar. Sterzenbach hofft nun auf finanzielle Unterstützung vom Staat. «Wir brauchen dringend Hilfe, sonst werden viele Einzelhändler es nicht schaffen»

2G galt auch auf Weihnachtsmärkten im Land. Insofern war auch das Glühweintrinken und Bratwurstessen in diesem Jahr nicht so sorgenfrei wie in früheren Jahren möglich. Entsprechend fällt die Bilanz des Sprechers der Mainzer Schausteller und Marktbeschicker, Marco Sottile, gemischt aus. «Wir hatten in Mainz das Glück, dass der Weihnachtsmarkt überhaupt stattfinden konnte» Doch die Leute seien zurückhaltender geworden. «In einem guten Jahr sind die Besucherzahlen doppelt so hoch» Insgesamt rechnet er mit Umsatzeinbußen zwischen 30 und 70 Prozent.

Geholfen hat in Mainz Sottile zufolge das Bändchen-Prinzip. Besucher des Weihnachtsmarktes mussten an Ausgabestellen oder Ständen einen Impfnachweis und ein Ausweisdokument zeigen und bekamen dafür ein Bändchen, mit dem sie auf dem Weihnachtsmarkt Essen und Getränke kaufen und in Läden ohne weitere Kontrolle gehen konnten. Diese Lösung habe die Arbeit von Standbetreibern, dem Sicherheitsdienst und dem Ordnungsamt sehr erleichtert, sagte Sottile. Auch Sebastian vom Handeslverband sah das positiv: «Das hat sehr gut funktioniert»

 

 

 

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