Krebsregister Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter im Bundesvergleich

Rheinland-Pfalz. Auf der Pressekonferenz am 15.10.2018 des Krebsregisters Rheinland-Pfalz zog die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler eine sehr positive Bilanz des Aus- und Umbauprozesses des Krebsregisters Rheinland-Pfalz: „Wir können mit Stolz feststellen, dass wir als eines der wenigen Länder in Deutschland den Aus- und Umbauprozess im vorgesehenen gesetzlichen Zeitrahmen geschafft haben.“ Das im April 2013 in Kraft getretene Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz des Bundes sieht vor, dass die Länder bis spätestens Ende 2018 klinische Krebsregister einrichten, die die Förderkriterien des GKV-Spitzenverbandes erfüllen. „Das Krebsregister Rheinland-Pfalz hat bereits im vergangenen Jahr 40 der 43 Förderkriterien des GKV-Spitzenverbandes erfüllt und ist damit Spitzenreiter im Ländervergleich“, so die Gesundheitsministerin weiter.

Ein wichtiger Schritt war auch der Umzug des Krebsregisters in die neuen Räumlichkeiten der früheren Areal-Bank in der Großen Bleiche in Mainz. „Damit konnte den hohen Ansprüchen an den Datenschutz Rechnung getragen werden“, konkretisierte die Geschäftsführerin des Krebsregisters Rheinland-Pfalz, Antje Swietlik, die Vorteile des Gebäudes, welches Zugangskontrollen und eine besonders sichere IT-Infrastruktur bietet. Das Krebsregister Rheinland-Pfalz erfasst flächendeckend stationäre und ambulante Patientendaten zu Auftreten, Behandlung und Verlauf von Tumorerkrankungen. „Übergeordnetes Ziel dabei ist, die Qualität der Krebsversorgung in Rheinland-Pfalz und deutschlandweit kontinuierlich weiter zu verbessern“, sagte Swietlik. „Die Daten über die Krebserkrankungen der Patientinnen und Patienten zu melden, ist im Krebsregister Rheinland-Pfalz keine ‚Einbahnstraße‘“, erläutert die Geschäftsführerin weiter. „Einrichtungsbezogene Auswertungen, der Zugang zu zusammengeführten Daten zum Krankheitsverlauf der Patientinnen und Patienten sowie sektorenübergreifende Datenauswertungen sind nur einige Beispiele für die Möglichkeiten, die wir den onkologisch tätigen Ärztinnen und Ärzten jetzt bieten können.“

„Das wichtigste Ziel des Krebsregisters ist die Verbesserung der Heilbehandlung von Krebspatientinnen und -patienten“, betonte Dr. Sylke Zeißig, Ärztliche Leiterin des Krebsregisters. „Mittelfristig werden wir die Ergebnisse unterschiedlicher Therapiestrategien vergleichen und zur Weiterentwicklung von Therapie-Leitlinien beitragen können. Dafür ist die vollzählige Meldung aller gesetzlich vorgeschrieben Meldeanlässe notwendig, damit eine Auswertung mit der notwendigen wissenschaftlichen Genauigkeit erfolgen kann. Hierbei sind wir auf die Mitarbeit aller onkologisch tätigen Ärztinnen und Ärzte in Rheinland-Pfalz angewiesen“, erklärte Dr. Zeißig.

Prof. Dr. Annette Hasenburg, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit der Universitätsmedizin Mainz, bestätigte den Nutzen des Krebsregisters für klinisch tätige Onkologen und Gynäkologen: „Die Daten des Krebsregisters können für uns als onkologisch tätige Einrichtung als Instrument zur Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung dienen. Auch der Zugang zu zusammengeführten Patientendaten sowie zu zentralisierten, sektorenübergreifenden Krankheitsverlaufsdaten stellt für die Arbeit in Kliniken einen großen Vorteil dar.“

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde außerdem ein besonderes Projekt des Krebsregisters vorgestellt: „Als gemeinnützige GmbH gehört es zum Selbstbild des Krebsregisters, zusätzlich zur Aufgabe der Krebsregistrierung unseren gesellschaftlichen Auftrag wahrzunehmen und eine Kooperation mit dem Krebsregister Namibia einzugehen“, so Antje Swietlik. „Zustande gekommen ist diese Kooperation durch unseren Schirmherrn, Prof. Maxwell Parkin von der Oxford University, der im Auftrag der WHO den Aufbau von Krebsregistern in Afrika vorantreibt“, erläuterte Swietlik. Rolf Hansen, Geschäftsführer des Krebsregisters Namibia, freute sich über die Möglichkeiten einer solchen Kooperation: „Der Abgleich der organisatorischen und technischen Voraussetzungen und die Ermittlung der bestehenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede wird hilfreiche Erkenntnisse bringen“, ist er überzeugt. „Der Wissenstransfer über die Arbeitsweise der beiden Register ist eine tolle Chance für beide Partner“, so Hansen weiter. Mehr Informationen über das Krebsregister Rheinland-Pfalz erhalten Sie unter www.krebsregister-rlp.de

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