Land will öffentlichen Gesundheitsdienst stärken

„Nachdem wir die Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sichergestellt und die Qualifikation der Amtsärztinnen und Amtsärzte geregelt haben, wollen wir nun gemeinsam mit den kommunalisierten Gesundheitsämtern, dem Landkreistag, der Landesärztekammer, der Universitätsmedizin und den Landesämtern die nötige Nachwuchsgewinnung im Öffentlichen Gesundheitsdienst für die Zukunft gewährleisten“, erklärte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Rahmen der Kick-off Sitzung der Arbeitsgruppe zur Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD).

„Die zentralen Themen dieser Arbeitsgruppe sind die Herausforderung der Personalgewinnung und der Qualifikation des Personals im Öffentlichen Gesundheitsdienst – vor allem in den Kommunen“, so Bätzing-Lichtenthäler weiter. In den letzten Jahren hat der Ärztemangel vor allem auch im ÖGD bundesweit deutlich zugenommen. In Rheinland-Pfalz sind derzeit ca. 12 Prozent der Arztstellen nicht besetzt – was dem Bundesdurchschnitt entspricht. „Zwar ist die Situation noch nicht so gravierend wie zum Teil in den neuen Bundesländern, jedoch scheiden in den kommenden zehn Jahre 2/3 der Amtsärztinnen und Amtsärzte bzw. ihrer Stellvertreterinnen und Stellvertreter altersbedingt aus dem Dienst aus. Wir müssen deshalb mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen dagegenhalten“, betonte die Ministerin.

In der Kick-off Sitzung der Arbeitsgruppe wurden diese Maßnahmen diskutiert. „Wir konnten einen Schulterschluss zur Umsetzung eines umfassenden Weiterbildungskonzepts erreichen“, so die Gesundheitsministerin. Eine stärkere Verzahnung des ÖGD mit der ärztlichen Ausbildung soll zukünftig gewährleistet werden. Studierende der Medizin sollen bereits im Studium an die entsprechenden Themenfelder herangeführt werden.

Als wirkungsvolle langfristige Maßnahme wurde die Schaffung einer Vorabstudienquote für den ÖGD bei der Studienplatzvergabe zum Medizinstudium für Studienbewerber mit einem besonderen Interesse am Öffentlichen Gesundheitswesen vorgestellt. Es ist angestrebt, die ÖGD-Quote gemeinsam mit der bereits vorgesehenen Landarztquote zügig in das parlamentarische Verfahren zu bringen.

Die Gründung der Arbeitsgruppe zur Stärkung des ÖGD in Rheinland-Pfalz ist eine weitere Maßnahme der Landesregierung, um dem Ärztemangel im Öffentlichen Gesundheitsdienst entgegenzuwirken. Im Jahr 2017 hat Rheinland-Pfalz mit dem Beitritt zur Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen nachhaltige Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für alle entsprechenden Berufsgruppen, insbesondere für die Ärztinnen und Ärzte, geschaffen. Im Jahr 2018 wurde mit der Änderung des ÖGD-Gesetzes die Qualifikation der Amtsärztinnen und Amtsärzte landesweit einheitlich festgelegt. „Ich danke allen Beteiligten für Ihr so wichtiges Engagement für den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Rheinland-Pfalz“, bekräftigte die Ministerin abschließend.

Gesundheitstakt_RLP

In der rheinland-pfälzischen Gesundheitspolitik hat die Sicherung einer wohnortnahen medizinischen und pflegerischen Versorgung höchste Priorität.

Die Landesregierung tritt dafür ein, dass alle Bürgerinnen und Bürger den gleichen Zugang zu hochwertiger und bezahlbarer medizinischer und pflegerischer Versorgung haben, egal ob sie in einer Stadt oder in einer ländlichen Region in Rheinland-Pfalz leben. Daher fördert das Land die systematische Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung sowie neue Behandlungskonzepte.

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