Landrat Schartz gibt Medien Mitschuld an Abwahl

Trier (dpa/lrs) – Der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Günther Schartz (CDU), führt seine Wahlniederlage vom Sonntag auch auf die Medienberichterstattung über seine Nebeneinkünfte zurück. Er sprach am Montag in Trier von einer Überhöhung des Themas. «Das ist schade, weil auch die gute Arbeit, die es in den letzten Jahren gegeben hat, nicht nur von mir, sondern auch von der Mitarbeiterschaft der Kreisverwaltung gegeben hat, komplett untergegangen ist», sagte er. «Es ist ganz klar eine Abwahl meiner Person»

Bei den Nebeneinkünften stand wiederholt eine Vergütung von rund 120.000 Euro im Jahr vom Energieversorger RWE im Fokus, die Schartz als Mitglied im Aufsichtsrat bekommen hatte. Ende September war Schartz aus dem Aufsichtsrat, dem er seit 2016 angehörte, ausgeschieden.

Schartz,, der auch stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz ist hatte bei einer Stichwahl um den Posten als Landrat am Sonntag gegen Stefan Metzdorf von der SPD verloren. Metzdorf kam auf 68,3 Prozent der Stimmen, während Schartz 31,7 Prozent für sich verbuchen konnte. Der CDU-Politiker ist seit knapp 16 Jahren im Amt. Seine Amtszeit endet am 31. Dezember 2021. «Ich habe noch keinen Zukunftsplan», sagte der 59-Jährige.

Der 58-jährige Metzdorf, der derzeit auch Ortsbürgermeister in Gusterath ist, hatte bereits im ersten Wahlgang am 26. September vor Schartz gelegen. SPD-Landesgeneralsekretär Marc Ruland gratulierte Metzdorf zur gewonnenen Landratswahl: «Das ist eine Sensation» Nach dem Wahlsieg von Verena Hubertz, die bei der Bundestagswahl am 26. September das Direktmandat im Wahlkreis Trier-Saarburg geholt hat, sei der Sieg von Metzdorf ein weiterer großer Erfolg für die SPD in der Region und im Land.

Schartz ist auch Vorsitzender des Landkreistages, der nun vor der Aufgabe steht, einen Nachfolger zu wählen. Möglicherweise kommt es bereits am 18. November dazu, wenn sich die Landräte im Donnersbergkreis zur Hauptversammlung treffen. Dem Vorstand des Landkreistages gehören auch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Frank Puchtler (SPD) aus dem Rhein-Lahn-Kreis und Fritz Brechtel (CDU) aus dem Kreis Germersheim an.

 

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