Landtag Rheinland-Pfalz debattiert über Lernrückstände

Mainz (dpa/lrs) – Regierung und Opposition in Rheinland-Pfalz haben unterschiedliche Einschätzungen zu Lernrückständen von Schülerinnen und Schülern in der Corona-Pandemie.  «Kinder und Jugendliche haben es hervorragend gemacht, sie sind vor allem auch keine Opfer», sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag im rheinland-pfälzischen Landtag. «Sie haben so viel geleistet, sie haben so viel gelernt, sie werden gut durch die Pandemie kommen»

«Die Kinder, die im Sommer in die dritte Klasse kommen, haben ihre Schullaufbahn mit zwei Corona-Jahren begonnen», sagte die CDU-Abgeordnete Anke Beilstein. «Da fragt man sich schon: Ist da jetzt ein solides Fundament da?»

In ihrem von der Landtagsmehrheit abgelehnten Antrag forderte die CDU «flächendeckende Lernstandserhebungen an allen Schulen» und ein «flächendeckendes schulisches Förderprogramm, das Kindern mit Lernrückständen verbindlich hilft, die Lücken zu schließen». Fehlende Bildungsgrundlagen könnten für die weitere Schullaufbahn und die Ausbildung zum «dauerhaften Klotz am Bein» werden, mahnte die Abgeordnete.

«Das haben wir doch alles schon in die Hand genommen und angegangen», erwiderte Hubig zu den Forderungen des CDU-Antrags. Zusätzlich nötig seien Maßnahmen, damit Kinder und Jugendliche «sozial und emotional durch diese Krise kommen». Dafür erhielten die Kommunen jetzt Bescheide zur Verstärkung der Schulsozialarbeit mit einem finanziellen Umfang von 18,4 Millionen Euro.

«Wissenslücken sind aufzuarbeiten», sagte der AfD-Abgeordnete Martin Louis Schmidt. Dafür empfahl er «volle Konzentration auf lehrerzentrierten Unterricht».

Für die Grünen kritisierte Pia Schellhammer, dass die ständige Forderung nach Lernstandserhebungen den Fokus auf mögliche Defizite lege. «Sie suggeriert den Kindern und Jugendlichen, dass sie mit einem Defizit durch die Gegend laufen – das sollten wir nicht tun»

 

 

 

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