Landwirtschaft und Weinbau als Wirtschaftsfaktor wahrnehmen

Mainz. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Eberhard Hartelt, weist im Zuge der laufenden Koalitionsverhandlungen in Rheinland-Pfalz auf die Bedeutung von Landwirtschaft und Weinbau als Wirtschaftsfaktor hin. Landwirtschaft und Weinbau müssten daher im Rahmen der Verhandlung als solche wahrgenommen werden und entsprechend Berücksichtigung finden.

Die Landwirtschaft und der Weinbau in Rheinland-Pfalz sind von herausragender Bedeutung, die weit über die Bruttowertschöpfung hinausgeht. Die Branche ist Basis für die gesamte Ernährungswirtschaft, schafft Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich, gestaltet eine einzigartige Kulturlandschaft und ist der gesellschaftliche Rückhalt für den Ländlichen Raum. Außerdem produziert die Landwirtschaft das wichtigste Wirtschaftsgut überhaupt – Lebensmittel.

Neben der Bedeutung als Wirtschaftsfaktor sei auch die Vielfalt der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft einzigartig, so Hartelt.  In Rheinland-Pfalz sind mit Rheinhessen und Pfalz nicht nur die mit Abstand beiden größten deutschen Weinanbaugebiete zu finden, sondern auch drei Viertel der deutschen Radiesproduktion befinden sich hier. Von Getreide, Zuckerrüben, Obst- und Gemüse, Milch und Fleisch bis hin zum Tabak bietet die rheinland-pfälzische Landwirtschaft eine Vielfalt, die bundesweit ihresgleichen suche.

Der Berufsstand, der in Generationen denkt, sei zudem auf langfristige Planbarkeit angewiesen, um erfolgreich wirtschaften zu können, so Hartelt. Hierzu gehöre auch der Vertrauensschutz bei Investitionen und bezüglich der Bewirtschaftung der Flächen als Produktionsgrundlage.

Innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU habe das Land seine Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, um das Regelwerk sinnvoll weiterzuentwickeln. Hierzu gehört aus Sicht des BWV die Honorierung von Natur- und Umweltschutzleistungen der 2. Säule über einen reinen Ausgleichsnachteil hinaus und eine Senkung des Sanktionsrisikos durch eine praxisnahe Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen. (bwv)

In Rheinland-Pfalz werde Landwirtschaft auf die Weise betrieben, wie es von Politik und Gesellschaft immer wieder gefordert wird: vielfältige Kulturen, kleinteilige Agrarstruktur, familiengeführte Betriebe und flächengebundene Tierhaltung. Um diese Struktur zu erhalten, müsse die Landesregierung den daraus resultierenden Wettbewerbsnachteilen entgegenwirken und den Agrarstandort attraktiv halten. Nur so könne es gelingen, die Landwirtschaft aus der aktuell schwierigen Lage heraus in eine erfolgreiche Zukunft zu führen und der jungen Generation eine lohnenswerte Perspektive zu bieten.

Die Landwirtschaft ist damit ein wichtiger und nicht wegzudenkender Bestandteil der Rheinland-Pfälzischen Wirtschaft. Präsident Hartelt forderte die Partner der Koalitionsverhandlungen daher auf, die Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor wahrzunehmen und zu behandeln, die Bedeutung einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft im Koalitionsvertrag zu verankern und die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft zu schaffen.

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