Lewentz: Dorfläden leisten in Corona-Krise wichtigen Beitrag

Die in den vergangenen zwei Wochen über das Landesprojekt M.Punkt RLP gewonnenen Erfahrungen verdeutlichen einen sehr hohen Stellenwert von Dorfläden in der jetzigen Situation. Das Innenministerium unterstützt Dorfläden mit Liefermöglichkeiten ab sofort mit einer Soforthilfe.

„Unsere rheinland-pfälzischen Dorfläden verzeichnen derzeit eine täglich zunehmende Nachfrage. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wissen die Vorteile einer wohnortnahen Einkaufsmöglichkeit zu schätzen, die die Dorfläden in ländlichen Gegenden bieten. Es finden sich vor Ort neue Helferinnen und Helfer, die sich einbringen. Das begrüße ich ausdrücklich“, so Innenminister Lewentz.

Mit überaus großem Engagement gingen die Betreiber und ihre Helfer auch unkonventionelle und aufwendige Wege, um die Versorgung der Bürger sicherzustellen. Ihnen begegne dabei nach ersten Rückmeldungen sehr viel Dankbarkeit und Wertschätzung.

„Wir wollen das große Engagement vor Ort mit einer Soforthilfe für solche Dorfläden noch einmal stärken, die nun im Zuge der Pandemie verstärkt auf Auslieferungen setzen und so beispielsweise ältere Mitmenschen versorgen“, betonte Lewentz. Die Mehraufwendungen aufgrund dieses zusätzlichen Vertriebskanals sollen von Seiten des Innenministeriums mit einer Projektförderung in Höhe von bis zu 1500 Euro für die jeweiligen Genossenschaften, wirtschaftlichen Vereine oder sonstigen Betreiber unterstützt werden, die den Dorfladen tragen.

Antragsberechtigt sind Dorfläden, die bereits durch M.Punkt RLP begleitet oder durch die Dorferneuerung oder andere Förderprogramme des Landes unterstützt wurden. Anträge können ab sofort bei M.Punkt RLP eingereicht werden.

Bereits vor Wochen wurden vielfach Schutzvorkehrungen in den Dorfläden getroffen, um das Ansteckungsrisiko zu verringern. Plexiglasscheiben als Spuckschutz werden ebenso eingesetzt wie beispielsweise Abstandshalter oder Handschuhe. Die Anzahl der sich gleichzeitig im Laden aufhaltenden Personen wird gemäß der Vorschriften limitiert. Die kleine Ladenfläche und das gegenseitige Vertrauen von Kunden und Betreibern fördern einen respektvollen Umgang miteinander. Im Rahmen von Heimlieferservices wird die Ware bevorzugt von der Haustür abgestellt, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Das Bezahlen erfolgt meist bargeldlos durch das Beilegen einer Rechnung.

Zu den vielen neuen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zählen unter anderem auch Schülerinnen und Schüler, die in den Orten gewonnen wurden, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Die Ortsgemeinden unterstützen vielfach bei der Bekanntmachung der Serviceangebote und beim Verteilen von Bestellformularen. Zusätzlich bieten viele Dorfläden einen auf die derzeitigen Anforderungen zugeschnittenen Abholservice. Die Ware wird zu einer individuell abgestimmten Uhrzeit an einem separaten Ort (z.B. Lieferanteneingang, Garage) bereitgestellt, sodass die Kunden diese abholen können, ohne mit anderen Personen in Kontakt zu kommen.

„Das Engagement ist beachtlich. Auch Dorfläden, die ursprünglich ein auf einzelne Warengruppen spezialisiertes Sortiment wie beispielsweise Frischware vorgehalten hatten, haben ihr Angebot in der Breite aufgestockt, um örtlichen Haushalten alles aus einer Hand liefern zu können. Mein Dank gilt allen, die hier aktiv sind und in den Dörfern Mitmenschlichkeit pur leben“, so Innenminister Lewentz.

Die vom Land geförderte Beratungsstelle M.Punkt RLP steht mit vielen Dorfladenbetreibern in direktem Austausch. So können gute Ideen und gelungene Ansätze schnell und gezielt an andere weitergegeben werden. Alle Dorfladenbetreiber können sich bei Fragen und Anregungen mit dem Team von M.Punkt RLP in Verbindung zu setzen. Informationen und Kontaktdaten sind unter www.m-punkt-rlp.de abrufbar.

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