Schmitt: Tourismus neu denken

Der Tourismus ist ein Schlüsselfaktor, um die Wohn- und Lebensqualität in ländlichen Räumen zu erhalten. Dies hat die Landesregierung in ihrer Stellungnahme anlässlich der Anhörung „Lokale Wertschöpfungsketten“ der Enquete-Kommission Tourismus betont.

Mainz. „Tourismus hat Querschnittscharakter. Ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistungen, regionale Produzenten, Mobilitätsanbieter – es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert“, unterstreicht Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt mit Blick auf die Enquete-Sitzung.

Die Landesregierung plädiert angesichts der zahlreichen Wechselwirkungen der Tourismuswirtschaft mit anderen Wirtschaftsbranchen und Aufgabenbereichen, wie etwa der Kultur, dem Wein, der Baukultur und der Kommunalentwicklung für ein breiteres Tourismusverständnis und regt eine Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Akteure in den Regionen, den Orten und im Land an.

„Gelungene Beispiele für lokale und regionale Wertschöpfungsketten möchten wir mit unserem Wettbewerb ‚Tourismus mit Profil‘ herausstellen“, sagte Schmitt. Partner aus Tourismus, Kultur und Regionalvermarktung in einer Region seien aufgerufen, ein neues touristisches Angebot zu entwickeln, an dem eine größtmögliche Zahl an Akteuren teilnehmen können – aus Kunst und Kultur, Kommunen, Stadt und Land, Tourismus, Hotellerie und Gastronomie, Handel und Erzeuger regionaler Produkte. „Das Ziel ist die optimale Vernetzung innerhalb einer Region“, so die Staatssekretärin.

Der Tourismus sei, so die Landesregierung in ihrer Stellungnahme, ein „Schlüsselfaktor für die Ansiedlung von Investoren, Unternehmen und qualifizierten Arbeitskräften“. Der Tourismus „trägt zum Erhalt der Kultur- und Naturlandschaften bei und unterstützt die Bewahrung regionaler Identitäten, der Landschafts-, Stadt- und Ortsbilder sowie regionaler Wirtschaftskreisläufe“.

Die Staatssekretärin wies zudem darauf hin, dass auch die Bürgerinnen und Bürger selbst von der touristischen Infrastruktur profitierten. „Touristen wie Einheimische nutzen Kulturangebote oder Sport und Freizeiteinrichtungen und helfen dadurch, die örtlichen Strukturen zu erhalten und zu verbessern.“

Schmitt verwies ferner auf die Wirtschaftszahlen des Tourismus. In Rheinland-Pfalz liegt der direkte und indirekte touristische Umsatz in Rheinland-Pfalz bei über 7 Milliarden Euro pro Jahr. Der Tourismus bietet rund 150.000 Arbeitsplätze für Menschen vieler unterschiedlicher Berufsqualifikationen im Land, die nicht exportierbar sind. „Ansätze regionaler Wertschöpfung heben die Potentiale der ländlichen und strukturschwachen Räume, schaffen und erhalten Arbeitsplätze und erhöhen die Lebensqualität“, sagte Schmitt.

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