Schneller und einfacher zum Impftermin in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Der Weg zur Corona-Schutzimpfung in Rheinland-Pfalz soll schneller und einfacher werden. So erwägt das Land den Einsatz von Impfbussen, damit sich Menschen ohne vorherige Registrierung beispielsweise auf Marktplätzen oder in Einkaufsstraßen impfen lassen können. Diese Idee werde zur Zeit noch geprüft, teilte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Donnerstag in Mainz mit. Es liefen Gespräche mit den Kommunen und dem Deutschen Roten Kreuz. «Darüber hinaus schauen wir aktuell unter anderem mit der Bundesagentur für Arbeit und mit den Tafeln im Land, welche Aktionen wir in deren Umfeld anbieten könnten», sagte Hoch.

Außerdem sollen sich Impfwillige voraussichtlich von kommender Woche an das Impfzentrum aussuchen dürfen. Bislang war dies an den Wohnort gekoppelt. Ein Ampelsystem soll bei der Registrierung anzeigen, wie lange man im jeweiligen Zentrum auf einen Termin warten muss. «Somit hat jeder die Wahl, ob er bereit ist, für eine schnellere Impfung eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen», sagte Hoch. Auch der Status der Terminvergabe könne mittlerweile über das Landesportal http://www.impftermin.rlp.de eingesehen werden.

Ausbauen will das Land das Angebot von Sonderimpfaktionen und Stadtteilimpfungen, bei denen für einen kürzeren Zeitraum eine Art Impfzentrum eingerichtet wird.

58,6 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Ministeriums inzwischen einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, 39,7 Prozent seien inzwischen vollständig geimpft. «Wir stehen kurz vor einem Wendepunkt in der Impfkampagne», sagte Hoch. Aktuell sei wieder eine leichte Zunahme bei Neuregistrierungen erkennbar. Bald aber werde es erstmals mehr Impfstoff als Impfwillige geben. Dass bedeute, dass sich Wartezeiten auf einen Impftermin rapide verkürzten und der Zugang zu den Impfungen noch viel einfacher werde.

Nach Hochs Worten warten derzeit noch mehr als 27.000 Rheinland-Pfälzer auf einen Termin in einem Impfzentrum. 58.000 weitere hätten bereits einen Termin, aber noch keine Impfung bekommen. Auch bei niedergelassenen Ärzten und bei Betriebsärzten sind seit einiger Zeit Corona-Schutzimpfungen möglich. Nicht erfasst ist, wie viele Menschen dort derzeit noch auf einen Impftermin warten.

Besonders in den Blick nehmen will Gesundheitsminister Hoch die Gruppe der 18- bis 59-Jährigen, damit diese sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Derzeit liege die Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe bei 56 Prozent. Zum Vergleich: Von den über 60-Jährigen in Rheinland-Pfalz haben sich bereits 86 Prozent impfen lassen.

Für eine Corona-Schutzimpfung stehen mehrere Impfstoffe bereit, in der Regel wird im Abstand von mehreren Wochen zweimal geimpft. Als Mensch mit vollem Impfschutz gilt man in Deutschland 14 Tage nach der zweiten Spritze. Eine Ausnahme ist der Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem bereits eine einzige Impfung ausreicht.

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