Tierschützer fordern strengere Regeln für Hundebesitzer

Mainz (dpa/lrs) – Wegen vielerorts überfüllter Tierheime in Rheinland-Pfalz fordern Tierschützer schärfere Gesetze im Umgang mit Hunden. Häufig verursache fehlende Hundeerfahrung der Besitzer verbunden mit schlechter Erziehung der Tiere ein aggressives Verhalten, sagt die Vorsitzende des Frankenthaler Tierschutzvereins, Simone Jurijiw. Die Folge: Viele wollten ihre Hunde schnellstmöglich wieder loswerden, die Tierheime seien überfüllt. «Das wird zu einem echten Problem», sagt die Tierschützerin.

Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie sei bei vielen Leuten vermehrt der Wunsch nach einem eigenen Haustier aufgekommen, erklärt Jurijiw. Um unüberlegte Anschaffungen eines Haustiers vorzubeugen, fordert die Expertin strengere Regeln für Hundehalter. Denkbar wäre etwa eine Hundeführerschein-Pflicht, sagt sie. Die Führererlaubnis solle zusammen mit dem Haustier abgelegt werden und unter Beweis stellen, dass Herrchen oder Frauchen ihren Schützling im Griff hätten und den Umgang mit dem Tier trainierten.

Sinnvoll ist es aus Sicht der Tierschützerin auch, die Einfuhr von Junghunden unter sechs Monaten aus dem Ausland zu verbieten. So könnte die Nachfrage nach illegal gehandelten Welpen, die später häufig Probleme verursachten, verringert werden, erklärt Jurijiw.

Dass die Lage in vielen Tierheimen wegen problematischer Hunde «immer dramatischer» wird, sieht auch der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes in Rheinland-Pfalz, Andreas Lindig. Um verhaltensauffällige Hunde schon vor der Anschaffung zu erkennen und eine spätere Abgabe an ein Tierheim zu verhindern, empfiehlt der Experte, das gewünschte Tier vorher gut kennenzulernen – «ansonsten Finger weg!»

 

 

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