Wissing: Bund muss Weingesetz endlich vorlegen

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing, FDP

Die Neuordnung der EU-Agrarpolitik, das Weingesetz des Bundes, die Strafzölle der USA, der Klimawandel – der Weinbau in Rheinland-Pfalz steht vor zahlreichen Herausforderungen. Weinbauminister Dr. Volker Wissing hat auf dem Großen Pfälzer Weinbautag 2020 in Neustadt den Betrieben seine Unterstützung versichert und den Bund aufgefordert, den für 2019 angekündigten Entwurf für ein Weingesetz endlich vorzulegen.

„In einem zunehmend umkämpften Wettbewerb müssen unsere Weine sich deutlich von Konkurrenzprodukten abheben. Wichtig ist ein Gesamtkonzept. Dafür ist das vom Bund bereits für das Jahr 2019 angekündigte neue Weingesetz eine wichtige Grundlage. Wir warten bis heute auf einen aussagekräftigen Entwurf. Das verzögert die Arbeit an einem Vermarktungskonzept“, sagte Weinbauminister Dr. Volker Wissing auf dem Großen Pfälzer Weinbautag 2020 in Neustadt an der Weinstraße.

Wissing forderte: „Das Gesetz muss eine klare und einfache Profilierung unserer Weine ermöglichen, die für die Konsumenten leicht nachvollziehbar ist. Der Weinbau ist hier so wichtig wie in keinem anderen deutschen Bundesland. Eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in den Betrieben aber auch in Gastronomie und Tourismus sind mit dem Weinbau verbunden. Die wollen wir erhalten.“ Der Minister unterstützt die Forderungen der Branche nach einem Pyramidensystem der Klassifikation. „Eine Abstufung vom Anbaugebiet über die Gemeindeebene bis zur Einzellage ist ein für Erzeuger und Verbraucher leicht verständliches System“, sagte Wissing.

Erneut forderte der Minister den Bund auf, die Länder stärker als bislang einzubinden. „Mir ist daran gelegen, die mittlerweile sehr vielschichtigen neuen Ansätze des Bundes in einem zwischen Bund und Ländern abgestimmten Gesamtsystem zusammen zu führen“, sagte Wissing und verwies auf die vielen Initiativen wie die Ackerbaustrategie 2035, das Nährstoffmanagement, das Tierwohl, der Moorschutz, der Humusaufbau oder der Insektenschutz.

Ein besonderes Augenmerk gelte auch der Gemeinsamen Agrarpolitik auf europäischer Ebene, so Wissing. „Auch nach 2020 ist eine finanzstarke  Gemeinsame Agrarpolitik notwendig! Kürzungen, wie sie von der EU-Kommission vorgesehen sind, lehnen wir ab. Angesichts der vielen neu formulierten Ziele der Kommission sind die derzeitigen Vorstellungen zu Budgetkürzungen nicht nachvollziehbar“, sagte Wissing.

 

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