Wissing: Rheinland-Pfalz leistet Pionierarbeit

Quelle: Wirtschaftsministerium RLP

Schnellere Verkehrsinformationen, weniger Staus, bessere Baustellenkoordination: Verkehrsminister Dr. Volker Wissing hat zusammen mit Vertretern der Unternehmen HERE und Garmin sowie des VRRN die Projektinitiative BaustellenInfo digital RP vorgestellt. Im Kern geht es darum, Baustelleninformationen, Straßensperrungen und Umleitungen zentral zu sammeln und in einem digitalen Datensatz zur Verfügung zu stellen. Das von der EU geförderte Projekt umfasst alle Ebenen von Kommunen bis zum Land und ist deutschlandweit einzigartig.

Mainz. „Die Digitalisierung der Baustelleninformation in Rheinland-Pfalz verbessert die Verkehrsinformation, unterstützt die Baustellenkoordinierung, reduziert die Staugefahr und hilft, Unfälle zu vermeiden“, sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing bei der Präsentation der Projektinitiative BaustellenInfo digital RP in Mainz. Der Minister stellte gemeinsam mit Michael Bültmann, Geschäftsführer des Entwicklers und Anbieters von cloudbasierten Kartendiensten HERE Technologies, Olaf Meng, Senior Product Manager des Navi-Herstellers Garmin sowie Verbandsdirektor Ralph Schlusche vom Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) das Projekt unter Federführung des Verkehrsministeriums vor.

„Wir bauen eine leistungsfähige Dateninfrastruktur auf, um alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen. Auch das ist ein Beitrag zur Digitalisierung: Der Staat sammelt die eigenen Daten und stellt sie den Nutzern zur Verfügung. Davon profitieren alle: Der Staat, die Unternehmen und die Bürger. Etwa durch aktuelle Informationen auf den Navigationsgeräten – oder dadurch, dass der europaweite Transport- und Schwerverkehr großräumig gelenkt werden kann“, sagte Wissing. Michael Bültmann, Geschäftsführer HERE Deutschland GmbH, erläuterte, welche Bedeutung die Daten aus BaustellenInfo digital für sein Unternehmen haben:

„Digitale Daten und die Zusammenarbeit verlässlicher Partner spielen eine entscheidende Rolle, um die Herausforderungen der Mobilität im 21. Jahrhundert zu meistern. Neben dem unmittelbaren Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger sind Initiativen wie BaustellenInfo digital RP wichtig für die Verbesserung der Datenqualität, auch auf Nebenstrecken. Und damit für die zukünftige Automatisierung des Verkehrs und das autonome Fahren. Die HERE Open Location Plattform bietet ein offenes Ökosystem, das Daten aus unterschiedlichen Quellen aggregiert, verarbeitet und in Form von zielgerichteten Informationen und Diensten zur Verfügung stellt.“

„Unsere Kunden erwarten, stets aktuellste Informationen auf Ihren Garmin Navis angezeigt zu bekommen. Heute fehlen flächendeckende Informationen zu kurzfristigen Baustellen, Sperrungen und Umleitungen, um immer die beste Route zu berechnen. Die digitale Erfassung der Ereignisse und Verbreitung in europäischen Standards ermöglichen es Garmin, die Informationen bereits auf heutigen Geräten anzuzeigen. Von daher sind wir glücklich, dass Rheinland-Pfalz hier Pionierarbeit leistet, so dass wir Autofahrer zukünftig schneller, sicherer und stressfreier ans Ziel bringen können“, sagte Garmin-Manager Olaf Meng.

VRRN-Verbandsdirektor Ralph Schlusche betonte den Zusatznutzen, den BaustellenInfo digital für die kommunale Baustellenkoordination hat – gerade für die Metropolregion Rhein-Neckar, die als Schnittstelle der drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz in besonderem Maße ein Verkehrsdrehkreuz bilde. „Aus diesem Grund beschäftigt sich der Verband Region Rhein-Neckar seit 2013 zusammen mit den zuständigen Baulastträgern mit der Koordination der Planung von Bauarbeiten im regionalen Straßenbereich. Dafür hat die Rhein-Neckar-Region im Jahr 2017 eine digitale Planungskarte eingeführt. Wir freuen uns auf die nun startende Projektinitiative und erwarten uns eine deutliche Verbesserung der Datengrundlage für die Koordination der Baustellenplanungen“, sagte Schlusche.

Bislang liegen Daten über längerfristige Baustellen oder kurzfristige Straßensperrungen bei Kommunen oder dem Land nur teilweise digital vor, sind in verschiedenen, nicht kompatiblen Systemen gespeichert und können nicht von Dritten genutzt werden. BaustellenInfo digital ändert das: Es entsteht ein digitaler Datensatz, der strukturiert, geografisch referenziert und maschinell verarbeitbar ist, so dass Navigationsdienste die Daten über den Mobilitäts-Daten-Marktplatz des Bundes beziehen und für ihre Dienste nutzen können und eine geografische Visualisierung auf einer digitalen Straßenkarte möglich wird. Die Initiative des MWVLW wird von der EU im Rahmen des Projektes URSA MAJOR neo gefördert.

 

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