Zahl der Einschulungen in Rheinland-Pfalz

Region. In Rheinland-Pfalz wurden zum aktuellen Schuljahr 2019/20 insgesamt 35.656 Kinder, davon 17.223 Mädchen, eingeschult. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand vorläufiger Berechnungen mitteilt, waren das etwa 700 Einschulungen mehr als im Jahr zuvor (plus 1,9 Prozent).
Obwohl die Einschulungszahl gegenüber 2009/10 leicht sank, war es die zweithöchste Zahl der letzten zehn Schuljahre.

Die hohe Einschulungszahl ist im Wesentlichen auf die demografische Entwicklung zurückzuführen: Ende 2018 lag die Zahl der Sechsjährigen auf dem höchsten Stand seit 2009.

Steigender Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund

Mehr als jedes vierte in Rheinland-Pfalz eingeschulte Kind hatte einen Migrationshintergrund (27 Prozent). Im Schuljahr 2009/10 lag deren Anteil unter den Eingeschulten bei nur 16 Prozent. Der Anstieg ist unter anderem durch die Einschulung von schulpflichtigen Schutz- und Asylsuchenden, den Rückgang der deutschen Kinder in der Bevölkerung und durch einzuschulende Kinder, die als zweite Generation von migrationserfahrenen Eltern in Deutschland leben, zu erklären.

Unterschiedliche Entwicklungen an privaten und öffentlichen Schulen

Schulpflichtige Kinder haben neben dem Besuch einer Grund- oder Förderschule auch die Möglichkeit, die Primarstufe an einer Freien Waldorfschule zu absolvieren. Von den eingeschulten Kindern begannen rund 96 Prozent ihre Schulzeit an einer Grundschule, drei Prozent an einer Förderschule und knapp ein Prozent an einer Freien Waldorfschule. Insbesondere Schulen in freier Trägerschaft wie die Freien Waldorfschulen erfahren hohe Beliebtheit. Obgleich die Zahl der Einschulungen an privaten und kirchlichen Schulen gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent sank, nahm sie seit der Reform des Einschulungsalters im Schuljahr 2008/09 um 27 Prozent zu; an öffentlichen Schulen ging sie im gleichen Zeitraum um elf Prozent zurück.

Regional unterschiedliche Entwicklungen der Einschulungszahlen

Die Entwicklung der Zahl der eingeschulten Kinder zeigte in Rheinland-Pfalz regionale Unterschiede. Während die Einschulungszahlen gegenüber 2014 im Landkreis Vulkaneifel und in der kreisfreien Stadt Pirmasens (jeweils plus 18 Prozent) deutlich stiegen, meldeten unter anderem der Landkreis Cochem-Zell (minus 8,8 Prozent) und der Donnersbergkreis (minus 5,6 Prozent) einen Rückgang.

Daten zu Einschulungen, zu Schülerinnen und Schülern sowie zu Lehrkräften werden jährlich zum Schuljahresbeginn bei den rheinland-pfälzischen Schulen erfragt. Endgültige regionalisierte Ergebnisse liegen voraussichtlich zum Jahresende 2019 vor. In der amtlichen Schulstatistik besteht ein Migrationshintergrund, wenn eine Schülerin bzw. ein Schüler keine deutsche Staatsangehörigkeit hat, nicht in Deutschland geboren wurde und/oder in der Familie nicht Deutsch spricht. Zum Schuljahr 2008/09 wurde der Beginn der Schulpflicht bei Vollendung des sechsten Lebensjahres vom 30. Juni auf den 31. August verschoben.

Autoren: Klaus Gensmann (Sachgebiet Schule) und Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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